Earth Night 2020: Natürlich dunkel - jetzt abschalten!

18. Sept 20

Mit der Earth Nightsoll für wenigstens eine Nacht im Jahr das menschengemachte Kunstlicht so weit wie möglich reduziert werden. Diese findet immer zum September-Neumond statt. Anders als bei der Earth Hour im März (bei der das Licht für nur eine Stunde abgeschaltet wird, um symbolisch auf den Klimaschutz aufmerksam zu machen), wird bei der Earth Night im September ab 22 Uhr eine ganze Nacht das Licht reduziert werden.

Die Aktion will auf die exzessive Nutzung von nächtlichem Kunstlicht und seinen Folgen für Mensch, Umwelt und Natur aufmerksam machen. Die künstliche Aufhellung des Nachthimmels, aktuell als „Lichtverschmutzung“ diskutiert, hat weitreichende Auswirkungen auf nachtaktive Lebewesen und auch auf den Menschen. Die Herausforderungen, die durch den Verlust einer intakten natürlichen Nacht entstehen, betreffen alle Gebiete Österreichs und sollen im Rahmen des Projektes „Lebensraum Naturnacht“ umfassend thematisiert werden.

Sinnlos leuchtendes sowie fehlgelenktes Licht lässt den Sternenhimmel verblassen und macht den Schlaf weniger erholsam. Es irritiert Pflanzen und lenkt Vögel auf ihre Zugrouten fehl. Es tötet im Sommer Insekten, die den Menschen und der Natur dann als Bestäuber sowie den meisten Tieren als Hauptnahrungsquelle fehlen. Infolge der Lichtverschmutzung können ganze Ökosysteme aus dem Takt geraten.

Das interdisziplinäre Projektteam wird auf Grundlage aktueller wissenschaftlicher Studien neue naturpädagogische Angebote zur bewussten Wahrnehmung der Nachtnatur entwickeln. Zudem werden Maßnahmen zur Erhaltung der Nachtnatur konzipiert und eine Reduktion des vom Menschen verursachten Lichts angestrebt. Mit einer Reihe von Veranstaltungen für die breite Öffentlichkeit, einem Schulungsangebot für Gemeindeberater*innen und weiteren öffentlichkeitswirksamen Maßnahmen wird ein Beitrag zur Bewusstseinsbildung und Erhaltung ursprünglicher Nachtlebensräume sowie deren bedrohter Biodiversität geleistet:

  • In österreichischen Gebieten mit Weltnaturerbe, Nationalparks und weiteren Schutzgebieten wird ein Monitoring der Aufhellung des Nachthimmels stattfinden und das Management großräumiger Gebiete für das „Schutzgut Nacht“ thematisiert.
  • Auf der Grundlage internationaler Standards und bestehender gesetzlicher Regelungen soll das Thema Lichtschutz in die Managementpläne der Gebiete integriert werden.
  • Für ausgewählte Schutzgebiete werden Outdoor-Angebote zum Erleben der Nachtnatur konzipiert und getestet.
  • Für das Digitale Planetarium des Naturhistorischen Museums wird eine virtuelle Nacht-Exkursion entwickelt, welche den Nachthimmel der Gebiete mit Weltnaturerbe zu verschiedenen Jahreszeiten zeigt und die nächtliche Biodiversität der Natur im Museum erlebbar macht.
  • Ein umfassendes Paket zur Öffentlichkeitsarbeit informiert Multiplikator*innen, Meinungsbildner*innen, Expert*innen sowie Bürger*innen und fördert eine breite Bewusstseinsbildung zum Thema Lichtverschmutzung.
  • Energieberater*innen für Gemeinden der Energie und Umweltagentur NÖ (eNu) werden über die Relevanz von Lichtverschmutzung für die menschliche Gesundheit sowie für Ökologie und Biologie von Tieren und Pflanzen informiert.

 

Die Presseaussendung anlässlich des Projekt-Kick-offs im Mai 2019 finden Sie hier.

Zu weiteren Informationen auf der Website des Naturhistorischen Museums Wien.

Das Webinar des Umweltdachverbandes am 16. April 2020 gab allen Interessierten einen Überblick zum Thema Lichtverschmutzung und zeigte Strategien für die Naturvermittlung auf. Die Präsentation des Webinars finden Sie hier zum Download. Das Ergebnisprotokoll des Webinars finden Sie hier.

Zudem steht Ihnen hier die Video-Aufzeichnung des Webinars zur Verfügung.

Earth-Night.info