ECHA: Glyphosat als „nicht krebserregend"eingestuft

Der Ausschuss für Risikobeurteilung der Europäischen Chemikalienagentur (ECHA) hat das umstrittene Totalherbizid Glyphosat weiterhin nicht als krebserregend eingestuft. Damit bestätigt die Behörde ihre Einschätzung aus dem Jahr 2017. Der Wirkstoff sei zwar für Wasserlebewesen giftig und könne schwere Augenschäden verursachen. Allerdings wurde keine Einstufung als krebserzeugend bei Menschen vorgenommen.

Im August soll die Stellungnahme an die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit (EFSA) übermittelt werden. Bis Juli 2023 will die EFSA die Risikobewertung von Glyphosat abschließen. Die aktuelle Zulassung für Glyphosat in der EU läuft bereits Ende 2022 aus.

Umweltverbände kritisieren Entscheidung der ECHA

Umweltverbände äußerten sich durchaus kritisch zu der Einschätzung der EU-Chemikalienagentur. Auch die zivilgesellschaftliche Koalition zum Verbot von Glyphosat („Ban Glyphosate“) lehnt die Schlussfolgerung der ECHA ab und betont, dass die Einschätzung der Behörde relevante wissenschaftliche Erkenntnisse ignoriert habe.

„Es ist traurig zu sehen, dass die ECHA offensichtlich ihr wissenschaftliches Fehlverhalten von 2017 wiederholt hat“, sagt Peter Clausing, Toxikologe und Mitglied des Bündnisses. Demnach habe sich die Risikobeurteilung seitens ECHA einseitig auf Studien und Argumente der Industrie gestützt, so Clausing.

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