EEA: Kreislaufwirtschaft im Bauwesen als starke Klimaschutzmaßnahme

Mit einem am 7. Juli veröffentlichtes Briefing der Europäischen Umweltagentur (EEA) wurde untersucht, wie Prinzipien der Kreislaufwirtschaft die Vorteile der Gebäuderenovierung steigern können. Darin wird gezeigt, dass die Kreislaufwirtschaft bis 2050 den Materialverbrauch erheblich reduzieren und zudem zu deutlichen Reduzierungen der in Europas Gebäuden eingebetteten CO2-Emissionen beitragen kann.

Das EEA-Briefing „Gebäuderenovierung: Wo sich Kreislaufwirtschaft und Klima treffen“ analysiert die Vorteile der Anwendung von Prinzipien der Kreislaufwirtschaft in der europäischen Renovierungswelle. Dies bedeutet, dass Materialien und Produkte so lange wie möglich in Gebrauch bleiben und alle Abfälle effizient wiederverwendet oder recycelt werden. Denn: „Die Gebäuderenovierung leistet einen wesentlichen Beitrag zur Verbesserung der Energieeffizienz und zum Erreichen einer klimaneutralen Europäischen Union (EU) bis 2050“, so die Autor:innen.

Laut dem EEA-Briefing birgt die Vermeidung des Einsatzes neuer Baumaterialien ein großes Potenzial für den Klimaschutz. Zu den effektivsten zirkulären Renovierungsmaßnahmen zur Einsparung von CO2-Emissionen und Materialverbrauch gehören die Verlängerung der Lebensdauer bestehender Gebäude, beispielsweise durch Reparaturen und Nachrüstungen statt Abriss, und die effizientere Nutzung von Gebäuden, etwa durch die multifunktionale Nutzung von Räumen. Diese Maßnahmen würden laut EEA die Nachfrage nach Neubauten verringern, die viel mehr Materialien erfordern als Renovierungen.

Darüber hinaus könnten ehrgeizige zirkuläre Renovierungsstrategien, wie die Verwendung von Materialien, die recycelt oder für die Demontage vorgesehen sind, von 2022 bis 2050 kumulativ etwa 650 Millionen Tonnen Materialien reduzieren und erhebliche Mengen an CO2 einsparen, wenn die Strategien der Renovierung des EU-Gebäudebestands umgesetzt werden.

EU-Maßnahmen zu Gebäuden

Gebäude verbrauchen viele materielle Ressourcen und Energie und spielen daher eine wichtige Rolle in der europäischen Umwelt- und Klimapolitik. Eingebettete Emissionen, die Emissionen aus der Gewinnung natürlicher Ressourcen und ihrer Verarbeitung zu Baumaterialien ausmachen, machen fast ein Viertel der Lebenszyklusemissionen des derzeitigen Gebäudebestands in der Europäischen Union aus.

Die Europäische Kommission entwickelt derzeit einen EU-Fahrplan zur Reduzierung des Gesamtlebenszyklus von Gebäuden. Lebenszyklusemissionen werden auch in Vorschlägen zur Überarbeitung der Bauproduktenverordnung sowie in der Richtlinie über die Gesamtenergieeffizienz von Gebäuden behandelt.


EEA: Circularity can enhance greenhouse gas emission savings when renovating Europe's buildings