EEA: Luftverschmutzungswerte schädigen die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen

Obwohl die Emissionen der wichtigsten Luftschadstoffe in den letzten Jahrzehnten zurückgegangen sind, sind die Luftverschmutzungswerte in ganz Europa immer noch nicht sicher. Kinder und Jugendliche sind besonders anfällig für Luftverschmutzung, da sich ihr Körper, ihre Organe und ihr Immunsystem noch in der Entwicklung befinden. Luftverschmutzung schädigt die Gesundheit in der Kindheit und erhöht das Krankheitsrisiko im späteren Leben, so die EEA in ihrem Briefing "Luftverschmutzung und die Gesundheit von Kindern".

Schätzungen zufolge verursacht die Luftverschmutzung in den 32 Mitgliedsländern der EEA jedes Jahr über 1.200 vorzeitige Todesfälle bei Kindern unter 18 Jahren. Obwohl die Zahl der vorzeitigen Todesfälle in dieser Altersgruppe im Vergleich zu der von der EEA jährlich geschätzten Gesamtzahl für die europäische Bevölkerung gering ist, bedeuten Todesfälle in jungen Jahren einen Verlust an Zukunftspotenzial.  

Die Lungenfunktion und die Lungenentwicklung von Kindern werden durch Luftverschmutzung beeinträchtigt, insbesondere kurzfristig durch Ozon und Stickstoffdioxid (NO2) und langfristig durch Feinstaub (PM2,5). Die mütterliche Belastung durch Luftverschmutzung während der Schwangerschaft wird mit einem niedrigen Geburtsgewicht und dem Risiko einer Frühgeburt in Verbindung gebracht. Nach der Geburt erhöht die Luftverschmutzung das Risiko für verschiedene Gesundheitsprobleme, darunter Asthma, eingeschränkte Lungenfunktion, Atemwegsinfektionen und Allergien. Sie kann auch chronische Erkrankungen wie Asthma verschlimmern und das Risiko für einige chronische Krankheiten im Erwachsenenalter erhöhen.

Im Jahr 2021 waren über 90 Prozent der städtischen Bevölkerung in der EU schädlichen Stickstoffdioxid-, Ozon- und Feinstaubwerten (PM2,5) ausgesetzt. PM2,5 ist einer der schädlichsten Schadstoffe für die menschliche Gesundheit, und die Exposition gegenüber PM2,5 ist eine der Hauptursachen für Schlaganfall, Krebs und Erkrankungen der Atemwege. Im Jahr 2021 waren 97 Prozent der Stadtbevölkerung PM2,5-Konzentrationen ausgesetzt.

Das EEA-Briefing „Europe's Air Quality status 2023“ stellt den Status der Luftschadstoffkonzentrationen in den Jahren 2021 und 2022 für regulierte Schadstoffe in Bezug auf die EU-Luftqualitätsstandards und die WHO-Richtwerte für 2021 dar.

 

Air pollution levels across Europe still not safe, especially for children