EEA: Städte als wichtige Player im Kampf gegen Klimawandel

In den vergangenen Jahren haben sich thematische Muster wie Verstädterung und Umweltverschmutzung oder Luftqualität im städtischen Raum, Lärmbelästigung und Anpassung an den Klimawandel als zentrale Themen der EEA herauskristallisiert. Ivone Pereira Martins, Expertin für urbane Nachhaltigkeit der Europäischen Umweltagentur (EEA), untersuchte nun die Motive der Städte, Maßnahmen einzuführen, um die Auswirkungen des Klimawandels abzuschwächen und städtische Gebiete widerstandsfähiger und nachhaltiger zu machen.

Die kürzlich von der Europäischen Kommission verabschiedete neue EU-Strategie zur Anpassung an den Klimawandel enthält Maßnahmenvorschläge, die unser Wissen zu diesem Thema verbessern und uns mehr und bessere Daten zu den Risiken und Verlusten durch den Klimawandel liefern sollen. Auf diese Weise wird eine direkte Verbindung zu ClimateADAPT hergestellt, der europäischen Wissensplattform zum Thema Anpassung, welche die EEA entwickelt hat und betreibt.

ClimateADAPT bringt Klimaanpassungs-Beispiele aus Städten

ClimateADAPT enthält zahlreiche bewährte Praktiken aus Städten, die bereits Anpassungsmaßnahmen ergriffen haben. Die EU-Strategie streicht hervor, dass die Anpassung Pläne und Maßnahmen auf jeder Entscheidungsebene erfordert. Zu den Prioritäten dieser Strategie zählen die Anerkennung lokaler Anpassungsmaßnahmen, der Einsatz naturbasierter Lösungen sowie die Einbindung anpassungsrelevanter Fragen in die Steuerpolitik auf Makroebene.

In dem EEA-Bericht „Urbane Nachhaltigkeit in Europa – Treiber für Umweltveränderungen in Städten“ findet sich eine ausführliche Beschreibung der Art und Weise, wie Städte operieren. Dieser wird in den kommenden Wochen veröffentlicht. Begleitet wird der Bericht von einer kurzen Übersicht, die ein erstes Bild der wichtigsten Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Nachhaltigkeitsbestrebungen von Städten darstellt.

Er untersucht, wie Städte die zentralen Treiber und Barrieren auf dem Weg hin zur urbanen Nachhaltigkeit bewerten. Der Bericht enthält eine Reihe von Analysen, welche den Beitrag von Städten zu den Umweltzielen auf eine integrierte Weise behandeln. Für diesen ersten Bericht wurden Menschen in den Städten mit Hilfe eines Design-Thinking-Projekts bzw. mittels einer Erhebung durch Befragungen direkt angesprochen, um den Prozess zu beleuchten, wie urbane Umweltveränderungen als Teil des Wandels hin zu einer nachhaltigeren Gesellschaft angestoßen werden.

Der neue Bericht kann als Benchmark dienen. Es hat sich gezeigt, dass es kein Universalkonzept gibt. Stattdessen lassen sich die Treiber und Barrieren in sieben Hauptgruppen unterteilen: Kontext, Governance, Wissen, Kultur, Technologie, Daten und Informationen sowie Finanzen.

Der Bericht liefert Einsichten, die in den untersuchten Städten gewonnen wurden und die sich direkt auf die Politikgestaltung der EU auswirken. Eine wesentliche Einschätzung in dem Bericht ist, dass den Rechtsvorschriften und politischen Handlungsrahmen der EU eine große Bedeutung für die Beschleunigung nachhaltiger Veränderungen im städtischen Raum beigemessen wird. Eine große Bedeutung hat auch der Zugang zu europäischen, nationalen und privaten Mitteln.

Außerdem sind urbane Netze und fokussierte Partnerschaften wichtig, um den städtischen Nachhaltigkeitsbestrebungen Nachdruck zu verleihen. Als sehr heterogene Gebilde müssen die Wege der Städte zur Nachhaltigkeit auf den lokalen Kontext abgestimmt werden müssen. Von der lokalen Ebene ausgehende Visionen und strategische Planungen zur Nachhaltigkeit bilden schließlich den wichtigsten Grundpfeiler für künftige Maßnahmen.

European Environmental Agency (Europäische Umweltagentur)