EEB begrüßt Aktualisierung der Richtlinien zur Luftqualität

Letzte Woche Mittwoch hat die Europäische Kommission die vorgeschlagene Aktualisierung der Ambient Air Quality Directives (AAQD) veröffentlicht. Dies ist die erste Aktualisierung der Richtlinien zur Luftqualität seit 2008.

Als Teil des Zero Pollution Package habe dieser Vorschlag aus Sicht des European Environmental Bureau (EEB) das Potenzial, die veralteten europäischen Luftqualitätsvorschriften zu verbessern. Die überarbeitete AAQD werde eine grundlegende Rolle dabei spielen, die Lücken zu schließen, die in den Jahren der Umsetzung der bestehenden Richtlinien identifiziert wurden, auch durch den speziellen Fitness-Check-Prozess, um die Erkenntnisse der Wissenschaft zu berücksichtigen.

„Luftverschmutzung ist weitgehend vermeidbar, und obwohl sich die aktuellen EU-Luftqualitätsnormen, insbesondere rechtsverbindliche Grenzwerte, als wirksam zur Verbesserung der Luftqualität erwiesen haben, sind sie zunehmend veraltet und spiegeln nicht den neuesten Stand der Wissenschaft wider“, schreibt EEB-Communications Officer Daniel Lissoni in einem aktuellen Beitrag auf der EEB-Website.

„Während die Luftverschmutzung in den letzten zehn Jahren reduziert wurde, sind die derzeitigen Werte immer noch zu hoch“, betont Lissoni. Weitere Maßnahmen seien durch die Umsetzung und Verbesserung von Quellenpolitiken und ergänzenden Rechtsinstrumenten erforderlich, einschließlich die Berücksichtigung von Haushaltsheizungen und des Agrarsektors. Sektorale Rechtsvorschriften, die Richtlinie über nationale Emissionshöchstgrenzen (NECD) und Verhaltensänderungen wie beispielsweise Änderungen in den Energie-, Transport- und Lebensmittelsystemen spielten allerdings jeweils eine wesentliche Rolle im Hinblick auf die Verringerung der Luftverschmutzung.

Pro Jahr 350.000 Todesfälle in der EU durch Luftverschmutzung

„Wir begrüßen die Veröffentlichung des Vorschlags für eine überarbeitete AAQD zur Stärkung der EU-Luftqualitätsrichtlinie, die dringend benötigt wird, um Gesundheit, Umwelt und Leben zu schützen“, erklärt Margherita Tolotto, Senior Policy Officer for Air and Noise beim European Environmental Bureau (EEB). „Übermäßige Luftverschmutzung verursacht derzeit in der EU jährlich über 350.000 vorzeitige Todesfälle, und es gibt immer mehr Hinweise auf gesundheitliche Auswirkungen von Asthma über Organschäden bis hin zu früh einsetzender Demenz, oft mit besonders schwerwiegenden Auswirkungen auf gefährdete Gruppen. Das von den Vereinten Nationen anerkannte Menschenrecht der Bürgerinnen und Bürger auf ein Leben in einer gesunden Umwelt muss mehr denn je gewährleistet werden.“

Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen und Gesundheitsdienstleister:innen der European Respiratory Society (ERS) und der Internationalen Gesellschaft für Umweltepidemiologie (ISEE) fordern das EEB, ClientEarth, Transport & Environment (T&E), AirClim, Health and Environment Alliance (HEAL) und die Clean Cities Campaign das Europäische Parlament sowie die Minister:innen im Europäischen Rat auf, zu garantieren, dass alle Europäer:innen saubere Luft atmen können, indem sie die Gesetzgebung im Einklang mit den Kernforderungen des EEB stärken.

Große Herausforderungen stünden noch bevor, etwa die Reduzierung von Stickstoffdioxid und Feinstaub. Die Reduzierung der Emissionen zusätzlicher Schadstoffe und Vorläufer von Luftverschmutzung, wie z. B. ultrafeine Partikel, Ruß, Ammoniak und Methan, sei schließlich unerlässlich, um den für alle Menschen erforderlichen Gesundheits- und Umweltschutz zu erreichen, so Lissoni.

 

EEB: Air pollution law revision can be a game changer for zero-pollution ambition