EEB / Ember: Grünen Übergang und Versorgungssicherheit stärken

Der Einsatz erneuerbarer Energien und Anreize zur Elektrifizierung reichen nicht aus. Die zugrunde liegende Infrastruktur muss darauf vorbereitet werden, neue Wind- und Solarkapazitäten zu integrieren, die neue Nachfrage zu bedienen und Flexibilität zu bieten. An dieser Stelle kommen die Stromnetze ins Spiel, wobei Verbindungsleitungen eine besondere Rolle spielen. Verbindungsleitungen sind grenzüberschreitende Hochspannungskabel, die die nationalen Stromnetze in Europa miteinander verbinden. Europa muss seine derzeitige Verbindungskapazität in den nächsten zehn bis fünfzehn Jahren verdoppeln, um seine Energieziele und das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen. Die derzeitigen Pläne für den Ausbau der Verbundnetze bleiben hinter diesem Ziel zurück und lassen eine Lücke offen. Sie erfüllen nicht einmal den grenzüberschreitenden Ausbaubedarf für ein Energiesystem 2030 auf der Grundlage der nationalen Energie- und Klimapläne (NECP).

Der Zeitrahmen für die Umsetzung von Verbundprojekten beträgt in Europa durchschnittlich neun Jahre, so dass Maßnahmen jetzt ergriffen werden müssen, um dieses Problem anzugehen. Andernfalls besteht die Gefahr, dass es zu einem Engpass für den Ausbau der Wind- und Solarenergie kommt, und es eine verpasste Gelegenheit, die Versorgungssicherheit zu verbessern und die Kosten für die Verbraucher zu senken, ist. Der Netzanschlussbedarf ist je nach Region und Dekarbonisierungspfad unterschiedlich. Bestimmte Grenzen werden durchweg als kritisch eingestuft, bleiben aber unzureichend berücksichtigt. Bis 2040 wird sich die Kluft zwischen dem Netzbedarf und der erwarteten Kapazität weiter vergrößern.

Möglichkeiten für die Zukunft

Beim Netzausbau sind einige Fortschritte zu verzeichnen: Stromnetze wurden in die EU-Notfallgenehmigungsvorschriften aufgenommen; wichtige Interessengruppen drängen weiterhin auf eine stärkere Unterstützung; und Griechenland schlägt vor, bestehende EU-Mittel im Rahmen einer speziellen "Europäischen Netzfazilität" zu zentralisieren. Es gibt noch weitere Möglichkeiten, die Lücke zwischen den laufenden Projekten und dem voraussichtlichen Bedarf des Stromnetzes zu schließen. Diese schließen sich gegenseitig nicht aus, und es könnte ein gemischter Ansatz verfolgt werden. Möglichkeiten sind die politische Unterstützung zur Beschleunigung bestehender Verbundprojekte, eine verstärkte Investition in nicht leitungsgebundene Lösungen und die Erhöhung der inländischen Kapazitäten für erneuerbare Energien. Die Pläne Europas zur Dekarbonisierung des Stromsystems müssen mit Entwicklungsplänen für die Unterstützung der grenzüberschreitenden Infrastruktur einhergehen. Abhängig von den jetzt getroffenen Planungsentscheidungen könnte dies eine Ausweitung kosteneffizienter Verbundnetze bedeuten, die zahlreiche Vorteile mit sich bringen und gleichzeitig die europäische Einheit angesichts geopolitischer Ungewissheit und Energieunsicherheit stärken würden.


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