EEB: Heizsystem-Hersteller ohne Pläne für Klimaneutralität

19. März 21

Mit der Verzögerung des Ausstiegs aus fossilen Gas- und Ölkesseln durch führende europäische Hersteller verzögern droht eine Verfehlung der EU-Klimaziele für 2030 und 2050, betonte das EEB am Dienstag in seiner gemeinsamen Pressemitteilung mit der Partnerorganisation ECOS. Das EEB bezieht sich auf einen Bericht von Coolproducts, einer Gruppe von 20 europäischen NGOs unter der Leitung des EEB und ECOS.

Entgegen den Bemühungen, sich als nachhaltig darzustellen, haben die meisten führenden Hersteller von Heizsystemen in Europa noch keine Pläne zur Umstellung der Produktion von Kesseln mit fossilen Brennstoffen auf Solarthermie-Systeme und Wärmepumpen veröffentlicht, wie aus der Untersuchung mit einem Fragebogen zur Bewertung ihrer Strategien im Hinblick auf deren Kompatibilität mit dem Klimaschutz hervorgeht. Dabei ist der Heizungs- und Kühlungssektor für etwa die Hälfte des jährlichen Energieverbrauchs der EU und ein Drittel der CO2-Emissionen verantwortlich.

Im Rahmen der Untersuchung weiterten sich 42 von 53 befragten Unternehmen entweder, Informationen über ihre Klimapläne offenzulegen, oder gaben zu, keine solchen Pläne zu haben. Von den verbleibenden befragten Unternehmen verkaufen nur sechs ausschließlich Wärmepumpen und Solarheizsysteme, und fünf weitere Unternehmen steigen auf nachhaltige Lösungen um. Die Umfrage ergab auch, dass die meisten Befragten ein Verbot sowie ein sofortiges Ende jener Subventionen unterstützen würden, die Anreize für die Einführung von Technologien für fossile Brennstoffe bieten.

Derzeit erarbeiten EU-Beamte Pläne für ein schrittweises Auslaufen von Gas- und Ölkesseln, entsprechend den europäischen Plänen für die Renovierung und Dekarbonisierung von Häusern. Schätzungen der Europäischen Kommission zufolge müssen die Gasheizungsemissionen um 60% gesenkt werden, um das Ziel der EU zu erreichen, die Gesamtemissionen in den nächsten zehn Jahren um mindestens 55% zu senken.

EEB: Weg aus fossilen Heizsystemen brauche richtige Investitionen und Anreize

Aufgrund der langen Haltbarkeit von Heizsystemen (bis zu 25 Jahre) muss die Installation neuer Gaskessel bis 2025 abgeschlossen sein, damit die CO2-Neutralität bis 2050 Realität wird, betont das EEB. „Wir brauchen Unternehmen, die ihren Beitrag zum Übergang zu sauberer Energie leisten, insbesondere diejenigen, die von jahrzehntelangen klimaschädlichen Geschäftsentscheidungen und staatlichen Subventionen profitiert haben“, betont Stephane Arditi, Direktor für politische Integration beim EEB. „Unsere Untersuchungen zeigen, dass einige Hersteller bereits den Weg aus der Heizung mit fossilen Brennstoffen weisen. Mit den richtigen Investitionen und Anreizen ist dieser Übergang möglich.“

Mélissa Zill, Programmmanagerin bei ECOS, betonte: „Mit fossilen Gasen und Öl befeuerte Kessel haben in einer klimaneutralen Europäischen Union keinen Platz. Hersteller müssen vorausdenken und ihre Geschäftsmodelle entsprechend ändern, anstatt zurückzublicken und für Kessel mit fossilen Brennstoffen zu werben - es ist Zeit zu akzeptieren, dass sie der Vergangenheit angehören.“

ECOS ist eine 2001 gegründete internationale NGO mit einem Netzwerk von Mitgliedern und Expert*innen, die sich für umweltfreundliche technische Standards, Richtlinien und Gesetze einsetzen. Bis heute ist ECOS zu einem angesehenen und geschätzten Partner für Wirtschaft und politische Entscheidungsträger*innen geworden und stellt diesen im Sinne einer nachhaltigen Entwicklung ihr Fachwissen zur Verfügung.

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