EEB: Neuer Podcast zur Luftqualität in Städten
In dem Podcast des European Environmental Bureau (EEB) werden einige Mythen über Luftverschmutzung entlarvt. Zugleich werden konkrete Dinge erklärt, die Städte tun können und bereits tun, um die Luftqualität zu verbessern. Dazu Margerita Tolotto vom EEB: „Diese Diskussion ist ein Hauch frischer Hoffnung mit Beispielen, von denen man sich inspirieren lassen kann.“
Zunächst wurden die wissenschaftlichen Daten mit Mark Nieuwenhuijsen, Direktor der Initiative für Stadtplanung, Umwelt und Gesundheit sowie Leiter des Programms Luftverschmutzung und städtische Umwelt, untersucht. Nieuwenhuijsen zufolge seien die Ursachen der Luftverschmutzung „vielfältiger, als wir uns vorstellen können“. Demnach seien Energieerzeugung, Verkehr, Hausheizung und Landwirtschaft verschiedene Quellen der Luftverschmutzung. Zudem sind die Auswirkungen der Luftverschmutzung so vielfältig wie ihre Schadstoffe. „Steht Asthma auf der Liste der Krankheiten, die durch Luftverschmutzung verursacht werden, kommen auch Hirn- und Herzschäden in Frage“, erklärt Nieuwenhuijsen. Jeder Sektor müsse seinen Beitrag zur Eindämmung der Luftverschmutzung leisten.
Nieuwenhuijsen: Auf lokaler Ebene kann „viel getan“ werden
Nieuwenhuijsen und sein Team setzen auf eine entsprechende Stadtplanung, da auf lokaler Ebene „viel getan“ werden könne. Die Arbeit der Städte sei nach der Einschätzung Tolottos bereits in ganz Europa sichtbar. Während der ersten Lockdowns hätten viele Städte zusätzliche Radwege installiert, um eine Alternative zum öffentlichen Verkehr zu bieten.
„Die Städte Paris und Budapest erklärten sich bereit, Zeugnis abzulegen und uns Einblick in ihre Arbeit zur Reduzierung der Luftverschmutzung und Verbesserung der Lebensqualität ihrer Einwohner zu geben. Beide haben beschlossen, den sozialen Aspekt des Übergangs in den Mittelpunkt ihrer Politik zu stellen, niemanden zurückzulassen und die damit verbundenen wirtschaftlichen Ungleichheiten anzuerkennen“, erklärt Tolotto.
Es gelte, klare Prioritäten zur Unterstützung von Maßnahmen zu setzen. Dies sollte sich sowohl in der EU-Debatte widerspiegeln als auch in den Entscheidungen der Mitgliedstaaten auf nationaler Ebene. „Die EU-Kommission hat die Verantwortung dafür zu sorgen, dass jeder Cent, den wir jetzt ausgeben, für das Richtige ausgegeben wird. Wir haben keine Zeit zu verlieren, um morgen zu reparieren, was heute richtig gemacht werden könnte“, so Tolotto.
Air Quality for tomorrow´s cities