EMBER: Europas Energiewende am Wendepunkt - 2023 erstmals mehr Windstrom als Strom aus Gas

Die Klima- und Energiedenkfabrik EMBER hat ihre "European Electricity Review 2024" Analyse vorgelegt: 2023 beschleunigte die EU ihre Abkehr von fossilen Brennstoffen und verzeichnete einen Rekordrückgang bei Kohle und Gas und bei den CO2-Emissionen. Fossile Brennstoffe gingen um einen Rekordwert von 19 Prozent zurück und erreichten mit weniger als einem Drittel der Stromerzeugung in der EU den niedrigsten Stand aller Zeiten. Der Anteil erneuerbarer Energien stieg auf einen Rekordanteil von 44 Prozent und übertraf erstmals die 40 Prozent-Marke. Wind- und Solarenergie waren weiterhin die Treiber dieses Wachstums der erneuerbaren Energien und produzierten im Jahr 2023 einen Rekordanteil von 27 Prozent des Stroms in der EU und erzielten den größten jährlichen Kapazitätszuwachs aller Zeiten. Darüber hinaus erreichte die Windenergieerzeugung einen wichtigen Meilenstein und übertraf damit erstmals die Stromerzeugung aus Gas. 


Mehr als zwei Drittel des Stroms in der EU wurden aus sauberer Energie erzeugt, doppelt so viel wie aus fossilen Brennstoffen, da sich die Wasserkraft erholte und die Wind- und Solarenergie zunahm. Bei den Kohlekraftwerken war bereits ein langfristiger Rückgang zu verzeichnen, dieser Trend setzte sich 2023 fort. Die vorübergehende Verlangsamung der Schließungen von Kohlekraftwerken während der Energiekrise konnte einen enormen Rückgang der Kohleerzeugung nicht verhindern, und 2024 steht eine weitere Welle von Kraftwerksschließungen bevor. Die Kohlestromerzeugung ist im vierten Jahr in Folge gesunken, und da in vielen Ländern der Kohleausstieg näher rückt, wird als nächstes der Gasausstieg in der Stromerzeugung den endgültigen Niedergang erleben. Auch die sinkende Stromnachfrage trug zum Rückgang fossiler Brennstoffe bei. Es ist unwahrscheinlich, dass sich dieser Trend fortsetzt. Aufgrund der zunehmenden Elektrifizierung wird sich dieser Nachfragerückgang in den kommenden Jahren voraussichtlich nicht wiederholen. Um fossile Brennstoffe so schnell zu reduzieren, wie es zum Erreichen der EU-Klimaziele erforderlich ist, müssen erneuerbare Energien mit der steigenden Nachfrage Schritt halten. 

Die EU ist, soviel ist fix, auf dem Weg von einem auf fossilen Brennstoffen basierenden System zu einem System, in dem Wind- und Solarenergie das Rückgrat bilden. Neben dem Wind- und Solarwachstum werden Netze, Speicher und bessere Nachfragesteuerung das Energiesystem der Zukunft bestimmen. 

Wind- und Solarenergie treiben Rekordanteil erneuerbarer Energien voran 

Erstmals wurde 2023 mehr als ein Viertel des EU-Stroms (27 Prozent) durch Wind- und Solarenergie bereitgestellt, gegenüber 23 Prozent im Jahr 2022. Damit erreichte der Anteil erneuerbarer Energien einen Rekordwert von 44 Prozent und überschritt erstmals in der Geschichte der EU die 40 Prozent-Marke. Das Stromsystem der EU setzte seinen Wandel hin zu einem System fort, das mit Wind- und Solarenergie betrieben wird. Netze, Speicherung und andere Voraussetzungen für Systemflexibilität werden immer wichtiger, da der Anteil von Wind- und Solarenergie weiter wächst. 

Europas Energiewende am Wendepunkt: 2023 erstmals mehr Windstrom als Strom aus Gas