EU-Agrarrat: Initiative zu Wildtierschutz
Angesichts der unterschiedlichen Regelung von Heimtierhaltung von Wildtieren sollte aus der Sicht von Zypern, Litauen, Luxemburg und Malta auf EU-Ebene eine Liste entwickelt werden, welche Wildtierarten für Heimtierhaltung erlaubt sind und welche nicht. Dazu haben die vier EU-Staaten beim Agrarrat am 24. Mai ein Positionspapier zur Haltung von exotischen Wildtieren in Haushalten vorgelegt.
Der Handel mit exotischen Heimtieren sei dem Papier zufolge eine der größten Bedrohungen für das Überleben vieler Arten - neben weiteren großen Bedrohungen der biologischen Vielfalt wie Lebensraumverlust, Umweltverschmutzung und Klimawandel. Eine harmonisierte EU-weite Positivliste würde das Schutzniveau erhöhen, mehr Klarheit für Tierhalter:innen und Behörden schaffen sowie Verwaltungskosten verringern. Vor allem gehe es nach Ansicht der vier Länder auch um die menschliche Gesundheit und Sicherheit sowie die ökologischen Gefahren durch invasive Arten.
Untersuchungsausschuss: tierschutzrechtliche Standards „systematisch ignoriert“
Der offizielle Abschlussbericht des Untersuchungsausschusses des Europäischen Parlaments vom vergangenen Februar bestätigt zahlreiche Berichte, wonach die Tiere auf den qualvollen und langen Transporten sehr unter den schlechten Transportbedingungen sowie Hunger und Durst, Hitze und Kälte litten. Außerdem würden tierschutzrechtliche Standards systematisch ignoriert.
Zudem hat am internationalen Tag der bedrohten Tierarten am 20. Mai der europäische Arm der Humane Society International (HSI) die Europäische Kommission aufgefordert, die Einfuhr von Trophäen vom Aussterben bedrohter Arten zu stoppen. Die Kampagne #NotInMyWorld zeige auch die Rolle Deutschlands als größter Importeur von Jagdtrophäen in der EU. So seien mehr als 5.400 Trophäen international geschützter Tiere im Zeitraum zwischen 2014 und 2020 nach Deutschland importiert worden. Dies trage, so die HSI Europe, erheblich zum Rückgang bedrohter Arten bei.
In Frankreich und den Niederlanden gebe es bereits ein Importverbot. Jetzt solle die Europäische Kommission ein einheitliches Konzept für die Europäische Union vorlegen, fordert die HSI Europe.
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