EU-Aktionsplan für Chemikalienkontrollen

29. Mai 19

Mit einem Aktionsplan wollen Europäische Chemikalienagentur (ECHA) und EU-Kommission dafür sorgen, dass die Industrie ihren Informationspflichten über die Umwelt- und Gesundheitsrisiken von Substanzen nachkommt.

Statt bisher nur 5 will die ECHA zukünftig 20 Prozent aller eingereichten Dossiers überprüfen. Dafür soll der entsprechende Artikel in der EU-Chemikalienverordnung REACH geändert werden. Bis Ende 2027 will die Agentur zudem alle eingereichten Anträge der Industrie überprüft haben. Diese Schritte kündigte Ofelia Bercaru, Abteilungsleiterin der ECHA, vergangene Woche auf einer Konferenz zum sicheren Umgang mit Chemikalien an. Der Aktionsplan sieht außerdem vor, Entscheidungsprozesse zu beschleunigen, Harmonisierung zu erhöhen und den Text bestehender Regelungen zu vereinfachen. Mit diesen Kontrollen und Erleichterungen will die ECHA Unternehmen dazu bringen, ihre Registrierungsdossiers im Rahmen der REACH-Verordnung zu verbessern. Bisher fehlen vielen Dossiers wichtige Informationen über die Auswirkungen registrierter Stoffe auf die Umwelt und die menschliche Gesundheit – dabei sind die Stoffe bereits seit Jahren EU-weit im Umlauf.

Vergangene Woche veröffentlichte der BUND Details über41 Dossiers, die gegen die Vorgaben von REACH verstoßen (siehe EU-Umweltnews vom 22.05.). Die Daten beruhen auf einer Studie von 2018 des Bundesamts für Risikobewertung und des Umweltbundesamts, die für viel Aufmerksamkeit sorgte. Die Behörden stellten darin fest, dass die Mehrheit der von Unternehmen eingereichten Daten die Anforderungen der REACH-Verordnung nicht erfüllen (siehe EU-Umweltnews von Oktober 2018).

Die ECHA wird den vollständigen Aktionsplan nach eigenen Angaben Ende Juni veröffentlichen.


Quelle: DNR

EU will Chemikalienkontrollen verbessern