EU geht gegen Einwegplastik vor

21. Dez 18

Die EU wird Plastikteller, Trinkhalme und andere Wegwerfprodukten aus Kunststoff in Zukunft verbieten. Das wurde nach zwölfstündigen Verhandlungen zwischen Europaparlament und Mitgliedstaaten am Mittwoch bekanntgegeben.

Für verschiedene Produkte bzw. Produktgruppen soll es unterschiedliche Regelungen geben. Verboten werden sollen Produkte, für die es schon Alternativen aus anderen Materialien gibt, wie Wattestäbchen, Teller, Besteck, Strohhalme und Luftballonstäbe. Andere Produkte sollen dagegen nur deutlich reduziert werden, so etwa Plastikbecher und Lebensmittelverpackungen.

Für Produkte mit einem bestimmten Kunststoffgehalt soll es Hinweise auf negative Umweltauswirkungen geben müssen, darunter fallen Hygieneeinlagen, Trinkbecher und Feuchttücher. Eine Einigung gab es auch bei den Sammelquoten. So sollen Einwegflaschen in der EU bis 2025 zu 77 Prozent und bis 2029 von 90 Prozent gesammelt werden.

Insgesamt sollen die Pläne den Ausstoß von Kohlendioxid in der EU um 3,4 Millionen Tonnen verringern. Bis 2030 könnten so Umweltschäden im Wert von 22 Milliarden Euro vermieden werden.

Nunu Kaller, Expertin für Konsumfragen bei Greenpeace in einer Reaktion: „Mit der Plastik-Richtlinie hat die EU einen wichtigen Wurf gemacht, um Wegwerfplastik zu reduzieren. Doch der ursprüngliche Entwurf wurde von der Plastiklobby und einigen nationalen Regierungen bedeutend verwässert.” Die ursprünglich ins Spiel gebrachten Reduktionsziele für Essensbehälter und Becher sind während der Verhandlungen gefallen, genauso wenig gibt es die Verpflichtung für EU-Mitgliedsstaaten, nationale Ziele dafür festzulegen. “Zu Bechern gibt es bereits einige begrüßenswerte Initiativen auf Gemeindeebene in ganz Österreich - ein klares Signal an Ministerin Köstinger, sich auch auf Bundesebene dieser Thematik anzunehmen”, sagt Kaller.

 

orf.at: EU einig über Verbot von Einwegplastik

Greenpeace: EU-Plastik-Richtlinie ist guter Wurf mit Schwachstellen