EU-Kommission schlägt Fangmöglichkeiten für die Ostsee für das Jahr 2017 vor
Die Europäische Kommission hat am 29. August 2016 ihren Vorschlag für die Fangmöglichkeiten in der Ostsee für das Jahr 2017 vorgelegt.
Die Kommission schlägt eine Anhebung der Fangmöglichkeiten für sechs der zehn Bestände (Hering in der westlichen und mittleren Ostsee und im Bottnischen Meerbusen, Sprotte und Scholle sowie Lachs im Hauptbecken der Ostsee) und eine Verringerung der Fangmengen für zwei Bestände (Hering im Golf von Riga und Lachs im Finnischen Meerbusen) vor. Bevor sie Vorschläge zu den Fangbeschränkungen für die übrigen beiden Bestände (Dorsch in der westlichen und östlichen Ostsee) unterbreitet, will die Kommission weitere Daten erheben.
Die wichtigste vorgeschlagene Erhöhung betrifft die Scholle, deren Fangmenge sich nach diesem Vorschlag um 95 % erhöhen würde. Dies spiegelt laut Angaben der EU-Kommission „den guten Zustand des Bestands“ wider, der seit 2008 ständig zugenommen hat. Die Erhöhung sei ferner darauf zurückzuführen, dass die Fischer ab 2017 alle Fänge von Scholle anlanden müssen, was dazu beitragen soll, die verschwenderische Rückwurfpraxis zu beenden.
Gleichzeitig hat sich dem Internationalen Rat für Meeresforschung (ICES) zufolge der Zustand von Dorsch in der westlichen Ostsee in diesem Jahr offenbar nicht verbessert. Der fischereiliche Druck von Seiten des kommerziellen Fischfangs und der Freizeitfischerei sei nach wie vor hoch, und die bisherigen Maßnahmen hätten nicht die gewünschte Wirkung im Hinblick auf die Erholung der Bestände gezeitigt.
Der Vorschlag der EU-Kommission wird von den Fischereiministern der Mitgliedstaaten auf der Oktobertagung des Rates (Fischerei) in Luxemburg erörtert.