EU-Kommission will Strategie gegen endokrine Disruptoren vorschlagen

9. Nov 18

Die EU-Kommission will mit einer neuen Strategie sogenannte endokrine Disruptoren eindämmen. Diese Stoffe kommen in Pestiziden, Verpackungs- oder Baumaterialien vor und können im Extremfall den Fortpflanzungsapparat schädigen oder zu hormonell bedingten Krebserkrankungen beitragen.

Obwohl endokrine Disruptoren schwerwiegende gesundheitliche Schäden verursachen können, tut sich die EU bisher mit der Regulierung schwer. Über Pestizidrückstände in Lebensmitteln oder Kunststoffzusätze, die beispielsweise in manchen Baustoffen, Möbeln oder Fußbodenbelägen enthalten sind, können Menschen mit den Stoffen in Kontakt kommen. Die Folgen können schwerwiegend sein und reichen von einer Schädigung des Fortpflanzungsapparats bis hin zu hormonell bedingten Krebserkrankungen beitragen.

Während es bei Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln, chemischen Stoffen allgemein, Medizinprodukten und Wasser spezifische EU-Bestimmungen gibt, werden endokrine Disruptoren in Richtlinien für Kosmetika und Verpackungsmaterialien für Lebensmittel nicht explizit genannt. Stattdessen wird laut EU-Kommission von Fall zu geprüft wird, ob eine Substanz verwendet werden darf oder nicht.

Nun hat die Kommission eine breite Eignungsprüfung der Regelungen zu endokrinen Disruptoren eingeleitet, für die bisherige wissenschaftliche Erkenntnisse und große Mengen an Daten analysiert werden sollen.

 

Tiroler Tageszeitung: Neue EU-Strategie gegen Stoffe, die den Hormonhaushalt verändern