EU-Kommission will Umgang mit Mikroplastik und Arzneimitteln prüfen

25. Sept 20

Zwar habe sich die Abwasserbehandlung in den letzten Jahren in den Mitgliedstaaten verbessert, doch sei die vollständige Einhaltung der Richtlinie noch nicht erreicht, warnt die EU-Kommission. Demzufolge würden derzeit in den Mitgliedstaaten 95 Prozent des Abwassers gesammelt und 88 Prozent biologisch behandelt. „Um sicherzustellen, dass tatsächlich das gesamte Abwasser in der EU gesammelt und von Schadstoffen gereinigt wird, sind bessere Planungen und die Finanzierung von Abwasserinfrastrukturen notwendig“, sagte EU-Umweltkommissar Virginijus Sinkevičius. Dafür werde die EU-Kommission mit den betreffenden Mitgliedstaaten zusammenarbeiten und feststellen, wie Mittel des neuen EU-Haushalts und des Aufbauplans für die Abwasserbehandlung genutzt werden könnten.

Im Rahmen des Berichts kündigte die EU-Kommission auch an, die Abwasserrichtlinie zu überarbeiten, um „angemessen“ auf die Verunreinigung von Abwasser durch Mikroplastik und Arzneimittel zu reagieren. Dafür werde sie in Kürze eine Folgenabschätzung starten. Außerdem plant die Kommission die Ausarbeitung eines Plans für integriertes Nährstoffmanagement und die Überarbeitung der Klärschlammrichtlinie, „um eine nachhaltigere Ausbringung von Nährstoffen zu gewährleisten und die Märkte für wiedergewonnene Nährstoffe anzukurbeln.“

Die Abwasserrichtlinie regelt die Sammlung und Behandlung von kommunalem Abwasser in der EU. Damit soll sichergestellt werden, dass gefährliche Chemikalien, Bakterien, Viren und Stoffe wie Phosphor oder Stickstoff weder die menschliche Gesundheit noch die Umwelt schädigen.

Pressemitteilung der EU-Kommission

10. Umsetzungsbericht über die Behandlung von kommunalem Abwasser

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