EU: Nur wenig Elektroschrott recycelt

Circular Economy Package (Abfall)

Im Jahr 2012 landeten in der Europäischen Union nur 35 Prozent des anfallenden Elektroschrotts bei den offiziellen Sammelsystemen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die am 30. August 2015 veröffentlicht wurde. „Ziel der über zwei Jahre laufenden Untersuchung war es, Lücken in der derzeit gültigen EU-Gesetzgebung zu finden und Daten über den illegalen Handel mit Elektroschrott zu gewinnen. An dem EU-geförderten Projekt waren die internationale Polizeiorganisation Interpol und mehrere UN-Unterorganisationen beteiligt“, schreibt die Internet-Plattform „klimaretter.info“.

„Der "Rest" des Elektroschrotts werde entweder exportiert, in Europa unter nicht gesetzeskonformen Bedingungen recycelt, einfach auf "wertvolle Bestandteile geplündert" oder von den Verbrauchern falsch entsorgt. Von den 9,5 Millionen Tonnen Elektroschott, die 2012 anfielen, hätten 1,3 Millionen Tonnen die EU in undokumentierten Exporten "verlassen", fand die Studie heraus. Eine noch größere Menge von 4,65 Millionen Tonnen wurden innerhalb Europas illegal gehandelt oder unsachgemäß behandelt.“
„Elektroschrott enthält gefährliche Substanzen wie Quecksilber und Kadmium. In ärmeren Ländern führt der Umgang mit Elektroschrott daher oft zu Gesundheitsproblemen und Umweltverschmutzung. Außerdem entgehen den EU-Mitgliedsländern wertvolle Seltene Erden.“
„Die Studienautoren entwickelten zugleich Empfehlungen, wie der illegale Handel mit Elektroschrott eingedämmt werden kann. Dazu gehört, sowohl die Verbraucher über Entsorgungsmöglichkeiten als auch die potenziellen illegalen Händler über die Folgen ihres Handelns zu informieren. Außerdem sollen Richter und Staatsanwälte besser für die Verfolgung illegaler Exporte ausgebildet werden“, schreibt „klimaretter.info“.

klimaretter.info: EU: Nur wenig Elektroschrott recycelt
CWIT-Studie: Countering WEEE Illegal Trade Summary Report (en)