EU-Parlamentsabgeordneter drängt auf fairere Wertschöpfungsketten

30. April 20

Weil die Coronavirus-Pandemie Unternehmen zwingt, ihre Wertschöpfungsketten zu ändern und die Produktion ins Inland zurück zu verlagern, will der deutsche sozialdemokratische Europaabgeordnete Bernd Lange, dass die EU-Kommission eine Gesetzgebung für nachhaltige und krisenresistente Wertschöpfungsketten vorschlägt.

Eine neue verbindliche Regelung für Lieferketten "sollte Unternehmen dazu verpflichten, Menschenrechte, Umweltrisiken und Krisenanfälligkeit gebührend zu prüfen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um solche Risiken zu vermeiden", schrieb Lange, Vorsitzende des Handelsausschusses im EU-Parlament, in einem Papier, das mit Politico-Brussels Playbook geteilt wurde und am gestrigen Mittwoch veröffentlicht wurde.

"Das Parlament wird einen Gesetzesvorschlag machen", um die Kommission zum Handeln zu drängen, sagte Lange und fügte hinzu, dass er die Idee bereits mit EU-Handelschef Phil Hogan diskutiert habe. Ein Vorbild sei die Konfliktmineralien-Verordnung der EU, die Unternehmen verpflichtet, bestimmte Mineralien und Metalle aus verantwortungsbewussten Quellen zu beziehen, sagte Lange, obwohl er zugab, dass es sechs Jahre gedauert habe, um ein solches Gesetz auf den Weg zu bringen.

 

Politico-Brussels Playbook: A push for fairer supply chains

Bernd Lange- Handelspolitik in Zeiten der Corona-Pandemie - zwischen Neustart und Systemwechsel