EU und Ägypten beschließen Kooperation für Klimaschutz

Anlässlich des Besuchs von EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen und ihres Treffens mit dem ägyptischen Präsidenten El Sisi in Kairo haben die Europäische Union und Ägypten eine gemeinsame Erklärung zum Thema Klima, Energie und ökologischer Wandel abgegeben.

Demnach werden sich die EU und Ägypten gemeinsam darum bemühen, das 2015 beschlossene Übereinkommen von Paris umzusetzen und auf der COP27 im November in Scharm El-Scheich für ehrgeizige Ergebnisse zu sorgen. Mit der gemeinsamen Erklärung haben sich beide Seiten verpflichtet, zusammen an einer globalen, gerechten Energiewende, an der Verbesserung der Anpassungsfähigkeit, an der Eindämmung von Verlusten und Schäden infolge des Klimawandels sowie an einer Aufstockung der Klimaschutzfinanzierung zu arbeiten, um den Bedürfnissen der Entwicklungsländer gerecht zu werden.

„Wir fangen an, das Potenzial der Beziehungen zwischen der EU und Ägypten voll auszuschöpfen, indem wir die Energiewende und die Bekämpfung des Klimawandels in den Mittelpunkt unserer Partnerschaft stellen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Ägypten, das den Vorsitz der COP27 innehat, um auf der guten Dynamik von 2021 in Glasgow aufzubauen“, sagte Kommissionspräsidentin von der Leyen. Ägypten sei auch ein wichtiger Partner bei den Bemühungen um eine Abkehr von fossilen Brennstoffen aus Russland und hin zu zuverlässigeren Lieferanten.

Inhaltlicher Kern der Zusammenarbeit sind erneuerbare Energiequellen, Wasserstoff und Energieeffizienz. Dabei werden die EU und Ägypten eine Wasserstoffpartnerschaft für den Mittelmeerraum entwickeln, um Investitionen in die Stromerzeugung aus erneuerbaren Energiequellen, den Ausbau und die Erweiterung der Stromnetze, einschließlich der transmediterranen Verbindungsleitungen, die Erzeugung erneuerbarer Energien und CO2-armen Wasserstoffs sowie den Bau von Speicher-, Übertragungs- und Verteilungsinfrastruktur zu fördern.

EU-Kommission: Ukraine-Krieg erfordert beschleunigte Energiepartnerschaft

Laut EU-Kommission werden die EU und Ägypten „angesichts der neuen geopolitischen Realität und der Lage auf dem Energiemarkt nach der russischen Invasion der Ukraine“ ihre Energiepartnerschaft im Einklang mit dem REPowerEU-Plan beschleunigen und intensivieren. Die für Energie zuständige EU-Kommissarin Kadri Simson hat dazu in Kairo gemeinsam mit den Ministern El Molla und Elharrar eine trilaterale Vereinbarung zwischen der EU, Ägypten und Israel über die Ausfuhr von Erdgas nach Europa unterzeichnet.

„Die drei Parteien werden gemeinsam an einer stabilen Erdgasversorgung arbeiten, die mit den langfristigen Dekarbonisierungszielen im Einklang steht und auf einer marktorientierten Preisbildung beruht. Erdgas aus Israel, Ägypten und anderen Quellen im östlichen Mittelmeerraum wird über die ägyptische LNG-Exportinfrastruktur nach Europa geliefert.

Die Parteien werden schließlich die Verringerung von Methanleckagen fördern, indem sie insbesondere neue Technologien zur Verringerung des Ablassens und Abfackelns prüfen und Möglichkeiten für die Nutzung von abgeschiedenem Methan in der gesamten Lieferkette sondieren. Sie werden sich auch darum bemühen, dass künftige Investitionen weder zu Wasser noch zu Lande Verschmutzungen verursachen“, heißt es vonseiten der EU-Kommission.

EU-Kommission: Gemeinsame Erklärung der EU und Ägyptens

EU-Kommission: Erklärung von Präsidentin von der Leyen in Kairo

Energy: Vereinbarung zwischen der EU, Ägypten und Israel

EU-Kommission: EU und Ägypten intensivieren Zusammenarbeit in den Bereichen Klima, Energie und ökologischer Wandel