EU verbietet umstrittenes Insektenvernichtungsmittel Chlorpyrifos
12. Dezember 2019
Das bisher intensiv genutzte Pflanzenschutzmittel Chlorpyrifos wird aus Gründen der öffentlichen Gesundheit ab Ende Jänner in Europa verboten. Die EU-Staaten stimmten am vergangenen Freitag mehrheitlich für einen Vorschlag das Mittel nicht mehr weiter zuzulassen. Dieses soll Schädlinge in der Landwirtschaft bekämpfen, schädigt jedoch wahrscheinlich auch Erbgut und Nerven bei Kindern.
Auch die Variante Chlorpyrifos-Methyl wird verboten. Bisher war in Österreich sowohl Handel als auch Einsatz dieser Insektizide erlaubt. In dagegen Deutschland sind sie nach offiziellen Angaben schon seit 2013 nicht mehr auf dem Markt. Hintergrund der Entscheidung sind Bewertungen der europäischen Lebensmittelbehörde Efsa, die mögliche Risiken für die menschliche Gesundheit bestätigt hatte.
Die EU-Kommission hatte deshalb vorgeschlagen, die Ende Jänner auslaufende Zulassung nicht zu erneuern. Gesundheits- und Umweltaktivisten begrüßten das Verbot. Das sei ein "Sieg für künftige Generationen", erklärte das Netzwerk Heal und das Pesticide Action Network Europe.
Sobald die Entscheidung vom Freitag im Jänner formalisiert ist, sind alle EU-Staaten verpflichtet, die Zulassung für die beiden Chemikalien zurückzuziehen. Danach können sie noch eine Übergangsfrist für Gebrauch, Lagerung oder Entsorgung von maximal drei Monaten gewähren.
Der Standard: Umstrittenes Insektenvernichtungsmittel Chlorpyrifos wird in der EU verboten