EEA: Europas Alttextilien als Abfall- und Exportproblem
Die Menge der aus der EU exportierten Alttextilien hat sich in den letzten zwei Jahrzehnten verdreifacht. EEA hat nun das Briefing „EU exports of used textiles in Europe's circular economy“ veröffentlich, das auf einer detaillierteren Analyse des Europäischen Themenzentrums für Kreislaufwirtschaft und Ressourcennutzung der EUA basiert. Die Wiederverwendungs- und Recyclingkapazitäten in Europa sind begrenzt, deswegen wird ein großer Teil der ausrangierten und gespendeten Kleidung und anderer Textilprodukte nach Afrika und Asien exportiert. Die vorherrschende Meinung, dass Altkleiderspenden in diesen Regionen immer von Nutzen sind, entspricht nicht der Realität. Werden diese exportiert, ist das Schicksal der Alttextilien oft ungewiss.
Den von den Vereinten Nationen analysierten Daten zufolge haben die EU-Ausfuhren von Textilien zugenommen und sich von hauptsächlich afrikanischen Bestimmungsländern auf Afrika und Asien verlagert. Das Briefing zeigt auch, wie einige Herausforderungen im Zusammenhang mit diesen Exporten in der aktuellen und vorgeschlagenen EU-Politik angegangen werden. In der EU-Strategie für nachhaltige und kreislauffähige Textilien (veröffentlicht im März 2022) wird die Notwendigkeit, die Herausforderungen im Zusammenhang mit den Exporten zu bewältigen, ausdrücklich erwähnt.
Im Jahr 2019 landeten 46 Prozent der aus der EU exportierten Alttextilien in Afrika. Die Textilien werden vor allem vor Ort wiederverwendet, da es eine Nachfrage nach billiger, gebrauchter Kleidung aus Europa gibt. Was nicht für die Wiederverwendung geeignet ist, landet meist auf offenen Deponien und in informellen Abfallströmen. Weitere 41 Prozent der aus der EU exportierten Alttextilien landeten in Asien. Die meisten dieser Textilien werden an spezielle Wirtschaftszonen weitergeleitet, wo sie sortiert und verarbeitet werden. Die gebrauchten Textilien werden dann meist zu Industrieputzlappen oder Füllmaterial sowie zum Recycling in andere asiatische Länder oder zur Wiederverwendung in Afrika weiter exportiert. Textilien, die nicht recycelt oder exportiert werden können, landen wahrscheinlich auf der Mülldeponie.
Biobasierte Fasern als nicht unbedingt umweltfreundlichere Alternative
Biobasierte Fasern, die in Kleidung und anderen Textilerzeugnissen verwendet werden, werden oft als nachhaltigere Alternativen angesehen, aber der Bericht zeigt, dass dieses Bild mit Vorsicht zu genießen ist. Biobasierte Fasern bieten zwar das Potenzial, synthetische Textilien aus Kunststoffen zu ersetzen, verursachen aber auch andere Umweltbelastungen, darunter Wasser- und Bodennutzung im Zusammenhang mit landwirtschaftlichen Aktivitäten, Entwaldung und Faserverarbeitung.
Europe's used textiles are an increasing waste and export problem