EEA: Zukunft für den Planeten

Bei den globalen Klimagesprächen (Konferenz der Vertragsparteien COP), kommen Vertreter:innen von Ländern aus der ganzen Welt zusammen, um sich mit Fragen zum Klimawandel zu befassen. Das Ergebnis der intensiven Verhandlungen auf den COP ist immer ein Kompromiss. Die Auseinandersetzungen tragen dazu bei, eine globale Vision und eine globale Richtung zu entwerfen, bei der alle Länder und verschiedene Interessenträger, einschließlich der Jugend und der indigenen Gemeinschaften, eine Stimme haben und ein globales Publikum erreichen.

Die Klimakonferenz in Glasgow (COP26) im Jahr 2021 zielte darauf ab, die Welt bis 2050 auf einen Weg in Richtung Netto-Null-Emissionen zu bringen und die Erwärmung um 1,5 Grad als erreichbares Ziel beizubehalten. Ein Jahr später im November fand die COP27 in Scharm el-Sheikh, Ägypten, in einem völlig anderen globalen Kontext und einer komplett anderen Realität statt. Hintergrund waren der Krieg in der Ukraine, hohe Energiepreise verbunden mit Problemen der Energieversorgungssicherheit, hohe Inflationsraten, die Auswirkungen auf die Europäer:innen in einer fragilen Wirtschaft nach der Pandemie hatten, sowie katastrophale Folgen des Klimawandels. Den globalen Optimismus von Glasgow gab es in Sharm el-Sheikh nicht. Vertreter aus der ganzen Welt kamen im Dezember erneut zusammen, diesmal in Montreal (Kanada), um sich auf globale Maßnahmen zum Schutz der Natur zu einigen. Die Welt verliert ihre biologische Vielfalt in alarmierendem Tempo und dieser Vorgang beschleunigt sich noch. Rund eine Million Arten sind derzeit vom Aussterben betroffen, und viele Ökosysteme, die für unseren Planeten und unser Wohlergehen von entscheidender Bedeutung sind, stehen kurz vor unumkehrbaren Schäden.

Die Biodiversitätskonferenz COP15 (15. Konferenz der Vertragsparteien des Übereinkommens über die biologische Vielfalt) hat zum Ziel, einen globalen Rahmen für die biologische Vielfalt nach 2020 zu schaffen. Der Rahmen enthält 21 Ziele, darunter das Ziel, bis 2030 30 Prozent unseres Planeten zu schützen. Darin wird auch anerkannt, dass dringend globale Maßnahmen erforderlich sind. Gleichzeitig wird aber auch betont, dass Wirtschafts-, Sozial- und Finanzmodelle verändert werden müssen, um den derzeitigen Trends Einhalt zu gebieten und sie umzukehren. Die Maßnahmen umfassen insbesondere den Schutz und die Wiederherstellung von mehr Landflächen und Meeresgebieten sowie die Bekämpfung nicht nachhaltiger Tätigkeiten in Schlüsselsektoren wie Land- und Forstwirtschaft und Fischerei. Ob es möglich ist die Trends umzukehren, hängt davon ab, was vor Ort passiert.

Probleme und Lösungen

Auf der Klimakonferenz und Biodiversitätskonferenz werden dasselbe Problem und dieselbe Lösung behandelt. Denn Klimawandel und Verlust an biologischer Vielfalt sind zwei Symptome desselben Problems. Es werden mehr Ressourcen, als unser Planet zur Verfügung stellen kann, verbraucht. Die Produktion der Waren und die in Anspruch genommenen Dienstleistungen verursachen den Klimawandel und schaden der Natur. Die jüngsten Krisen haben auch die bestehenden und zunehmenden Ungleichheiten in Bezug auf die Vorteile einerseits und die gesundheitlichen Auswirkungen, die Klimaanfälligkeit und die Existenzgrundlagen andererseits deutlich gemacht. Veränderungen sind möglich. Gemeinsam kann eine neue Situation für den Planeten geschaffen werden, in der alle von einer gesünderen Natur und einem stabilen Klima profitieren und die Risiken und Auswirkungen minimiert werden.


EEA: Klima, Natur und Menschen: eine gemeinsame Zukunft für unseren Planeten