Europa importiert Tonnen glyphosathaltiger Futtermittel

4. Okt 18 

Argentinische und österreichische ExpertInnen haben am vergangenen Freitag in Wien gemeinsam vor den Gefahren durch in Futtermitteln nach Europa importiertes Glyphosat gewarnt. So landen jedes Jahr dreißig Millionen Tonnen gentechnisch verändertes Soja in der EU, davon eine halbe Million in Österreich, "das ja scheinbar gentechnikfrei ist", wie der Grüne EU-Abgeordnete Thomas Waitz am Freitag bei der Pressekonferenz anmerkte. Diese Futtermittel werden meist mit Pestiziden wie Glyphosat behandelt.

In Argentinien finden sich die Pestizide mittlerweile in Flüssen, im Trinkwasser, in Regen, Luft und Nahrung, und im Blut der Menschen, so der argentinische Menschenrechtsanwalt Juan Ignacio Pereyra Queles. Mit dramatischen Folgen: In argentinischen Anbauregionen hat sich die Häufigkeit von Krebs, Fehl- und Missgeburten in zehn Jahren verdoppelt.

An der Pressekonferenz nahmen auch SPÖ-Europaabgeordneten Karin Kadenbach und Helmut Burtscher-Schaden von Global 2000 teil. Gemeinsam sprachen sich die VertreterInnen für eine Offenlegung von Industriestudien und bessere Kontrollen der Zulassungsverfahren in der EU ein.

 

Der Standard: Mit Glyphosat behandelte Futtermittel landen tonnenweise in Europa