Europäische Gewässer weiter in schlechtem Zustand
5. Juli 18
Der neue Gewässerbericht der Europäischen Umweltagentur (EEA) zeigt, dass fast zwei Drittel der europäischen Flüsse, Seen und Grundwasserkörper in schlechtem Zustand sind. Dagegen erreichen nur 40 Prozent der Gewässer das EU-Mindestziel „guter ökologischer Zustand“. Noch immer sind Verschmutzung, übermäßige Wassernutzung und Dammbauten die größten Bedrohungen für Gewässer in Europa. Für den Bericht wurden rund 130.000 Gewässer in der EU untersucht.
Auch Österreich findet sich unter jenen Mitgliedstaaten, in denen die Umsetzung der Wasserrahmenrichtlinie (WRRL) zur Verbesserung der Gewässerqualität zu wenig ambitioniert angegangen wurde. Dazu der Umweltdachverband: „Österreichs Flüsse und Bäche ringen nach wie vor mit Begradigungen, Regulierungen und Verbauungen durch Kraftwerke – unsere letzten unversehrten Gewässerstrecken werden sukzessive zubetoniert. In den Stauketten der Flüsse und Bäche fehlen wichtige Lebensräume, wie z. B. Abbruchkanten, welche für Eisvögel, Uferschwalben oder Wildbienen wichtige Brutplätze darstellen. Durch den Mangel an Kiesbänken können Fische nicht mehr ablaichen und auch Vogelarten wie der Flussregenpfeifer finden keine Brutplätze mehr vor. Fest steht, dass die durch die WRRL vorgeschriebene Gewässersanierung stagniert: Mehr als 60 % unserer Fließgewässer sind in keinem guten ökologischen Zustand, 30 % des Gewässernetzes strukturell verarmt. Im Schnitt befindet sich pro Fluss-Kilometer ein Querbauwerk – 33.000 in ganz Österreich. Auch dadurch können Fische nicht mehr in ihre angestammten Laichgebiete wandern. Wir müssen daher alles daransetzen, unsere letzten Flussjuwele besser zu schützen“, betont Gerald Pfiffinger, Geschäftsführer des Umweltdachverbandes.
Europas Gewässer in schlechtem Zustand
EEB: More action needed to clean up rivers and lakes – EU Environment Agency report