Europäische Umweltagentur EEA fordert Senkung der CO2-Emissionen im Verkehr

9. Juli 20

Mit dem Anstieg an Kohlenstoffdioxid-Emissionen das dritte Jahr in Folge bleibt der Verkehr das Sorgenkind des europäischen Klimaschutzes. Als Hauptgründe für die stetig steigenden CO2-Emissionen führt die EEA die wachsende Anzahl von SUVs (Sport Utility Vehicle) sowie ein auf niedrigem Niveau stagnierender Anteil von Elektrofahrzeugen an.

Der aktuelle Durchschnittswert liegt bei 122,4 Gramm CO2 pro Kilometer und damit zwar erkennbar unter der Obergrenze von 130 Gramm CO2 pro Kilometer. Dieser Grenzwert wird allerdings im Laufe des Jahres auf 95 Gramm verschärft, heißt es warnend in dem Bericht. Die EEA schlussfolgert daraus, dass der Anteil an emissionsfreien und emissionsarmen Fahrzeugen in der europäischen Wirtschaftszone deutlich wachsen muss.

Passend zu den negativen Ergebnissen des Berichts hat die EU-Kommission eine öffentliche Konsultation zur geplanten Strategie im Verkehrsbereich gestartet, mit welcher der Ausstoß klimaschädlicher Gase verringert werden soll. Ziele sind "eine größere Verbreitung emissionsfreier Fahrzeuge, die Bereitstellung nachhaltiger Alternativlösungen für die Öffentlichkeit und die Unternehmen, die Förderung der Digitalisierung und Automatisierung, eine bessere Konnektivität und Zugänglichkeit".

Den europäischen Emissionshandel auf den Autoverkehr auszuweiten, würde allerdings zu keiner spürbaren Verringerung der CO2-Emissionen führen. So zitiert der Umweltverband Transport & Environment (T&E) das zentrale Ergebnis einer gerade erschienenen Studie von Cambridge Econometrics, die im Auftrag der European Climate Foundation angefertigt wurde. Außerdem würde die Einbeziehung des Verkehrsbereichs in das Emissionshandelssystem gleichzeitig den Ausschluss aus der Lastenteilungsverordnung bedeuten – und die EU-Mitgliedstaaten wären nicht mehr länger dafür verantwortlich, die CO2-Emissionen im Straßenverkehr zu verringern.

Einem Briefing von T&E zufolge hat übrigens der EU-weite Anteil von Palm- und Rapsöl in Biodiesel im Jahr 2019 ein Rekordhoch erreicht. Speziell Palmöl betrachten viele Umwelt- und Klimaschützer*innen als problematisch, da der Palmenanbau die Zerstörung von Regenwald nach sich zieht. Bei Inkrafttreten der Erneuerbare-Energien-Richtlinie 2009, die auch die Verwendung von Biokraftstoffen abdeckt, lag der Palmölanteil für die Dieselproduktion bei 24 Prozent, zehn Jahre später gehen bereits 53 Prozent des importierten Palmöls in die Dieselproduktion (Quelle: DNR).


Presseaussendung DNR