Europäische Umweltagentur: Gerechtigkeit beim Übergang zur Nachhaltigkeit in Europa sicherstellen
Einem Bericht der Europäischen Umweltagentur (EUA) zufolge ist es zur Gewährleistung von Gerechtigkeit beim Übergang zur Nachhaltigkeit erforderlich, Korrekturmaßnahmen zur Bewältigung potenziell regressiver sozialer Folgen des grünen Übergangs mit partizipativen Entscheidungsprozessen und der Anerkennung unterschiedlicher Kulturen, Werte und Fähigkeiten zu kombinieren.
Der EUA-Bericht „Gerechte Nachhaltigkeitsübergänge - Vom Konzept zur Praxis“ befasst sich mit Schlüsselfragen zur Gewährleistung von Fairness auf dem Weg Europas zu den Zielen des Europäischen Grünen Deals. Der Bericht bietet politischen Entscheidungsträgern Instrumente, um gerechte Übergänge besser zu verstehen und zu steuern.
Die Verwirklichung von Gerechtigkeit beim Übergang zur Nachhaltigkeit in Europa hat viele Dimensionen. Sie erfordert Anstrengungen, um die ungleiche Verteilung der Kosten der Klima- und Umweltpolitik in der Gesellschaft zu korrigieren und die ungleiche Belastung durch Umweltverschmutzung und Klimarisiken für Orte und Menschen zu verringern. Gleichzeitig erfordert sie auch eine faire Beteiligung an der Entscheidungsfindung, indem gefährdeten Gruppen die Teilnahme ermöglicht wird und unterschiedliche Perspektiven und Kulturen anerkannt und einbezogen werden, so der EUA-Bericht.
Bei der Umsetzung von Maßnahmen zur Schaffung sozialer Gerechtigkeit kann man von bewährten Praktiken auf verschiedenen Regierungsebenen lernen; in dem Bericht werden Fallstudien aus ganz Europa beschrieben. Faire Übergänge erfordern eine sorgfältige Berücksichtigung der Besonderheiten, Ungleichheiten und Herausforderungen des lokalen Kontexts und dessen Wechselwirkung mit politischen Zielen und sozioökonomischen Trends in größeren geografischen Dimensionen.
Die EU hat mehrere Initiativen zur Unterstützung der vom Übergang zur Klimaneutralität am stärksten betroffenen Gebiete und Menschen vorgeschlagen, darunter den Just Transition Mechanism und den Social Climate Fund. Die politischen Leitlinien der designierten Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen verweisen auf die Notwendigkeit, einen gerechten Übergang für alle zu gewährleisten, unter anderem durch eine Aufstockung der Mittel, die Einführung des sozialen Klimafonds, die Vorlage eines Plans für erschwinglichen Wohnraum und einen neuen Pakt für den europäischen sozialen Dialog.