Europäische Umweltagentur: Mehr Maßnahmen zur Reduzierung von Methanemissionen erforderlich
Methan ist ein starkes Treibhausgas, das zum Klimawandel beiträgt. Außerdem ist es ein wichtiger Verursacher der bodennahen Ozonverschmutzung, die zu schlechter Luftqualität und Schäden für die menschliche Gesundheit, Ökosysteme und die landwirtschaftliche Produktion führt. Obwohl die Methanemissionen in der EU zurückgehen, sind sie immer noch für 12 % aller Treibhausgasemissionen in Europa verantwortlich, so das EUA-Briefing „Methan, Klimawandel und Luftqualität in Europa“. Das Briefing gibt einen aktuellen Überblick über die Methanemissionen und ihre Auswirkungen auf unser Klima, die Umwelt und die menschliche Gesundheit. Es soll künftige politische Maßnahmen der EU zur Kontrolle und Reduzierung von Methan auf nationaler, EU- und internationaler Ebene unterstützen.
Methan (CH4) wird sowohl aus vom Menschen verursachten als auch aus natürlichen Quellen emittiert. Die Landwirtschaft, der Abfall- und Energiesektor sind die größten Quellen für vom Menschen verursachte Emissionen, die schätzungsweise 60 % der weltweiten Emissionen ausmachen.
Methan, Klimawandel und Luftqualität in Europa: Erkundung der Zusammenhänge
Während die Methanemissionen in Europa zurückgehen, nehmen die weltweiten Methanemissionen und ihr Beitrag zur globalen Erwärmung zu. Methan ist eine Vorläufersubstanz für bodennahes Ozon (O3), das sich negativ auf die Luftqualität, die Gesundheit und die Ökosysteme auswirkt. In Europa sind etwa 37 % des Hintergrund-Ozonspiegels auf Methan zurückzuführen. Da Wärme und Sonnenlicht die Entstehung von bodennahem Ozon ebenfalls beeinflussen, werden die Auswirkungen des Klimawandels wahrscheinlich auch die Ozonrisiken erhöhen, insbesondere in den südlichen Teilen Europas. Bodennahes Ozon schadet der menschlichen Gesundheit und wird mit Erkrankungen der Atemwege und vorzeitigen Todesfällen in Verbindung gebracht. In der EU liegen die Ozonwerte weiterhin über den von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfohlenen Werten, wobei 94 % der städtischen Bevölkerung in der EU schädlichen Werten ausgesetzt sind. Die Einhaltung der WHO-Luftqualitätsrichtwerte könnte jährlich 70.000 vorzeitige Todesfälle in der EU verhindern. Bodennahes Ozon hat auch Auswirkungen auf Ökosysteme und die landwirtschaftliche Produktion. Es verringert die Wachstumsraten und Ernteerträge und verursacht Schätzungen zufolge jedes Jahr in Europa Schäden in Höhe von mindestens 2 Milliarden Euro an der Nahrungsmittelproduktion.