Europäische Umweltagentur: Kosten der industriellen Verschmutzung durch die größten Anlagen in Europa sinken
Die Luftverschmutzung durch die europäische Großindustrie verursacht weiterhin erhebliche Schäden für die Umwelt, das Klima und die Gesundheit der Menschen. Einer aktualisierten Analyse der Europäischen Umweltagentur (EUA) zufolge sind die Kosten dieser Verschmutzung jedoch in den letzten zehn Jahren um etwa ein Drittel zurückgegangen. Die Analyse zeigt, dass nur ein kleiner Teil der am stärksten verschmutzenden Anlagen - viele von ihnen Kohlekraftwerke - die Hälfte des Gesamtschadens verursacht. Die aktualisierte Ausgabe 2024 des EUA-Briefings "The costs to health and the environment from industrial air pollution in Europe" (Die Kosten für Gesundheit und Umwelt durch industrielle Luftverschmutzung in Europa) enthält die neueste Bewertung der Trends bei den externen Effekten der industriellen Luftverschmutzung durch die rund 10.000 größten Anlagen in Europa im Zeitraum 2012 bis 2021. Diese Anlagen melden Daten über die Freisetzung und Übertragung von Schadstoffen an das Europäische Portal für Industrieemissionen. Die Kosten der von Europas größten Industrieanlagen verursachten Luftverschmutzung sind beträchtlich und belaufen sich im Durchschnitt auf 268 bis 428 Mrd. EUR pro Jahr, wie die Analyse der EUA zeigt. Im Jahr 2021 entsprachen diese Kosten etwa 2 Prozent des BIP der EU.
Die Kosten für Gesundheit und Umwelt durch industrielle Luftverschmutzung in Europa - Update 2024
Die Analyse der EUA zeigt auch, dass die Umwelt- und Gesundheitskosten der europäischen Industrie zwischen 2012 und 2021 um ein Drittel gesunken sind. Der Energiesektor in der EU war für den größten Teil - etwa 80 Prozent - des gesamten Rückgangs verantwortlich, vor allem durch die Einführung der besten verfügbaren Techniken und die Umstellung auf erneuerbare Energien und weniger umweltschädliche Brennstoffe, die größtenteils auf EU-Maßnahmen zurückzuführen ist. Der Europäische Green Deal hat dazu beigetragen, die europäische Industrie umweltfreundlicher und digitaler zu machen. Die jüngste Überarbeitung der Richtlinie über Industrieemissionen und die neue Verordnung über Industrieemissionsportale zielen darauf ab, die europäische Großindustrie zu Dekarbonisierung, Schadstofffreiheit, Kreislaufwirtschaft und Innovation zu bewegen. Die Verschärfung der EU-Luftqualitätsrichtlinie soll diese Entwicklung weiter unterstützen, indem die Schadstoffgrenzwerte näher an die gesundheitsbezogenen Leitlinien der Weltgesundheitsorganisation herangeführt werden.
Die EUA wird im Laufe dieses Jahres gemeinsam mit der EU-Kommission den zweiten Bericht über die Überwachung und die Aussichten für eine schadstofffreie Luft veröffentlichen.
Costs of industrial pollution from largest facilities decline in Europe but remain at 2% of EU GDP