Europäischer Rechnungshof bemängelt Tierhaltung

16. Nov 18

Ein am Mittwoch präsentierter Bericht des Europäischen Rechnungshofes zeigt, dass Tiere in der Europäischen Union teilweise unter qualvollen Bedingungen transportiert und geschlachtet werden. Die Regeln der EU für den Umgang mit Nutztieren werden dabei missachtet.

Untersucht wurden Nutztierbetriebe in fünf EU-Ländern, Österreich war nicht darunter. Trotzdem können die Ergebnisse als repräsentativ für die Situation in der ganzen EU gesehen werden, wie Andreas Manz von Vier Pfoten in einer Reaktion betont. „Der Tierschutz liegt den Bürgerinnen und Bürgern der EU am Herzen“, sagte Janusz Wojciechowski vom Rechnungshof. „Die Lücke zwischen ehrgeizigen Zielen und praktischer Umsetzung muss jedoch noch geschlossen werden.“

Beispiele für schlechte Bedingungen sind etwa Schlachtung ohne Betäubung oder lange Transporte unter schlechten Bedingungen. Zudem gebe es Lücken in der Kontrolle. „Die Kontrollen im Tierschutz sind viel zu schwach“, fasste die Tierschutzorganisation Vier Pfoten zusammen. „Außerdem brauchen die Mitgliedsländer viel zu lange, um Richtlinien umzusetzen. Ein dritter Kritikpunkt: Lediglich 1,5 Prozent der EU Förderungen für den ländlichen Raum werden auch tatsächlich verwendet.“ Österreich gebe in der Förderperiode 2014 bis 2020 insgesamt 210.000.000 Euro für Tierwohlmaßnahmen aus. Das entspricht 2,67 Prozent der Förderungen, so Manz.

 

orf.at: Mängel bei der Tierhaltung – EU-Rechnungsprüfer mahnen