Europäisches Bürger:innenforum: Verringerung von Lebensmittelverschwendung

In dem Bürger:innenforum konnten Bürger:innen ihre Meinung abgeben, welche Maßnahmen zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung in der EU dringend notwendig sind und wie diese umgesetzt werden könnten. Dieses Bürger:innengremium wurde im Anschluss an die Konferenz zur Zukunft Europas gestartet und stellt ein partizipatorisches und beratendes Element in den politischen Entscheidungsprozessen der Europäischen Kommission in bestimmten Schlüsselbereichen dar. Die Abfallreduktion und vor allem die Verringerung von Lebensmittelabfällen ist Teil eines Legislativvorschlags, der in das Arbeitsprogramm der Kommission für 2023 aufgenommen wurde und im Einklang mit den Vorschlägen der Konferenz zur Zukunft Europas und der Strategie „Vom Hof auf den Tisch“ steht. Bürger:innen aus allen Staaten der EU hatten die Möglichkeit, gemeinsam über dieses Thema zu beraten und Empfehlungen auszuarbeiten, die in die Arbeit der Kommission zur Lebensmittelverschwendung, sowie in den oben genannten Legislativvorschlag, einfließen und die Bemühungen zur Erreichung der EU-Ziele zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung verstärken sollen.

Die Bürger:innen wurden nach dem Zufallsprinzip ausgewählt. Sie sind repräsentativ für die Bevölkerung der EU, in Bezug auf Geografie, Geschlecht, Alter, sozioökonomischen Hintergrund und Bildung. Ein Drittel davon sind Jugendliche von 16 bis 26 Jahre. Das Gremium traf sich im Dezember 2022 und im Februar 2023 in Brüssel.

Hintergrundinformationen

Derzeit erzeugt die EU mehr als 157 Millionen Tonnen Lebensmittelabfälle im Jahr. 55 Prozent davon stammen aus Haushalten und damit direkt von den Konsument:innen. Zusätzlich haben Lebensmittelabfälle immense Auswirkungen auf die Umwelt und sind für etwa fünf Prozent der Treibhausgasemissionen der EU verantwortlich. Durch die Reduktion von Lebensmittelabfällen können der Ressourcen- und Energieverbrauch wesentlich reduziert werden. Lebensmittelverschwendung zu verhindern, ist aus mehreren Aspekten sinnvoll: Sehr oft können diese Lebensmittel noch gerettet werden. Landwirt:innen, Unternehmer:innen und Verbraucher:innen sparen dadurch Geld und die Auswirkungen der Produktion auf die Umwelt wird reduziert. Die EU und ihre Mitgliedstaaten bekennen sich zu den Zielen der Vereinten Nationen für nachhaltige Entwicklung, die die Halbierung der weltweiten Lebensmittelverschwendung pro Kopf auf Einzelhandels- und Verbraucherebene bis 2030 sowie die Reduktion von Lebensmittelverlusten entlang der gesamten Lebensmittelversorgungskette fordern. Die Fortschritte sind bisher weder im notwendigen Umfang noch schnell genug erfolgt, um das Ziel zu erreichen. Die Einführung EU-weiter, rechtsverbindlicher Ziele zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung durch einen neuen Legislativvorschlag hat das Ziel, die Fortschritte zu beschleunigen. Gleichzeitig sollen die Mitgliedstaaten ehrgeizigere Maßnahmen zur Verringerung der Lebensmittelverschwendung auf nationaler Ebene ergreifen.


Erstmals europäisches Bürgerforum zur Verringerung von Lebensmittelverschwendung