Europäisches Parlament einigt sich auf starke Plastikrichtlinie

25. Okt 18 

Das Europaparlament hat am Mittwoch ein Verkaufsverbot für Produkte aus Einweg-Kunststoff beschlossen und für Verhandlungen mit dem Europäischen Rat an den zuständigen Ausschuss zurückgewiesen.

Die vorgeschlagene Richtlinie sieht vor, dass jene zehn Wegwerfprodukte, die am häufigsten auf Europas Stränden zu finden sind, verboten werden. Auch für Plastikflaschen gibt es neue Regeln: Diese sollen in Zukunft in der ganzen EU getrennt gesammelt und ab 2025 zu 90 Prozent recycelt werden. Noch unter dem österreichischen Ratsvorsitz bis Ende des Jahres sollen sich die EU-UmweltministerInnen auf eine gemeinsame Position verständigen.

„Das Europäische Parlament hat heute Geschichte geschrieben, indem es beschlossen hat, Wegwerfplastik zu reduzieren. Das ist ein wegweisender und wichtiger Schritt, um die Plastikverschmutzung in unserer Umwelt zu reduzieren. Nun sind die nationalen Regierungen am Zug: Diese müssen nun sicherstellen, dass die Richtlinie nicht verwässert wird und dem Druck der Industrie nicht nachgegeben wird“, so Lisa Kernegger, Expertin für Plastik bei GLOBAL 2000.

„Wir fordern daher, dass Österreich im Rahmen seiner EU-Präsidentschaft darauf achtet, dass die ambitionierten Ziele, die derzeit in der Richtlinie stehen, erhalten bleiben. So muss beispielsweise sichergestellt werden, dass die vorgeschriebene Sammelquote von 90% für Plastik-Getränkeflaschen erhalten bleibt“ so Kernegger weiter.

Besorgniserregend ist allerdings weiterhin die Definition von „Einweg-Plastikartikeln“. Denn mit der derzeitigen Definition kann nicht ausgeschlossen werden, dass Plastik-Hersteller Reduktionsziele und Verbote einfach ignorieren, indem sie Einwegprodukte als "wiederverwendbar" deklarieren. Hier müssen noch klare Richtlinien erlassen werden, die Hintertüren und Schlupflöcher unmöglich machen.

 

Der Standard: EU-Parlament stimmt für Verbot von Einwegplastik

Global 2000: Historisches Etappenziel gegen Plastikverschmutzung erreicht: Europäisches Parlament stimmt für starke Plastikrichtlinie