Europäische Umweltagentur: Die Luftqualität in Europa wird immer besser, aber in vielen Gebieten sind die Schadstoffwerte immer noch bedenklich

Laut der von der Europäischen Umweltagentur (EUA) veröffentlichten Analyse zu den Luftqualitätsdaten für die Jahre 2022 und 2023 verbessert sich die Luftqualität in Europa weiterhin, doch in vielen Gebieten, insbesondere in Städten, liegt die Verschmutzung nach wie vor über den empfohlenen sicheren Grenzwerten. Das EUA-Briefing zum Stand der Luftqualität in Europa 2024 „Europe's air quality status 2024“ informiert über Daten zu den Konzentrationen der wichtigsten Luftschadstoffe in Europa in den Jahren 2022 und 2023 und stellt diese Konzentrationen den EU-Luftqualitätsstandards und den gesundheitsbezogenen Richtwerten der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gegenüber. Die Daten für 2022 sind endgültig und von den meldenden Ländern validiert, während die Analyse für 2023 auf vorläufigen Daten beruht.

Die Luftqualität in Europa wird besser, aber die EU-Standards werden immer noch nicht überall in Europa eingehalten, wie die Analyse der EUA zeigt. Im Jahr 2022 wurden nur an 2 % der europäischen Überwachungsstationen Feinstaubkonzentrationen über dem EU- Jahresgrenzwert gemessen. Allerdings sind fast alle Europäer (96 %), die in Städten leben, einer Feinstaubkonzentration (PM2.5) ausgesetzt, die über dem WHO-Richtwert liegt. Feinstaub ist der Luftschadstoff, der in ganz Europa die größten negativen Auswirkungen auf die Gesundheit hat. Diese Partikel stammen hauptsächlich aus festen Brennstoffen, die für die Beheizung, Industrie und im Straßenverkehr verwendet werden. Das EUA-Briefing zeigt auch, dass es erhebliche Unterschiede zwischen den Ländern und Regionen gibt, wobei die Gebiete in Mittel- und Osteuropa höhere Verschmutzungswerte aufweisen. Im Jahr 2022 wies nur Island Feinstaubkonzentrationen auf, die unter dem WHO-Richtwert lagen. In drei EU- Mitgliedstaaten wurden höhere Konzentrationen als der EU-Grenzwert gemessen: Kroatien, Italien und Polen. Der Null-Schadstoff-Aktionsplan zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung im Rahmen des europäischen Grünen Deals sieht vor, die Zahl der vorzeitigen Todesfälle durch Feinstaub bis 2030 um mindestens 55 % gegenüber 2005 zu senken und hat das langfristige Ziel, dass es bis 2050 keine signifikanten Auswirkungen auf die Gesundheit mehr geben soll. Anfang dieses Jahres einigten sich die EU-Institutionen auf einen Vorschlag zur Aktualisierung der Luftqualitätsrichtlinien mit dem Ziel, die EU- Luftqualitätsstandards näher an die Richtwerte der WHO anzugleichen und zur Verwirklichung der Ziele des Aktionsplans zur Bekämpfung der Umweltverschmutzung beizutragen.

Das Briefing der EUA ist die erste Analyse im Rahmen des EUA-Pakets „Luftqualität in Europa 2024“. Im Laufe dieses Jahres wird die EUA Briefings über Emissionen von Luftschadstoffen und die Auswirkungen der Luftverschmutzung auf Ökosysteme und die menschliche Gesundheit veröffentlichen. Dazu gehören Schätzungen zu Todesfällen und Erkrankungen, die auf schlechte Luftqualität zurückzuführen sind.