Europäischer Rechnungshof: Ladeinfrastruktur für E-Fahrzeuge noch nicht auf Kurs

Die Prüfung des Europäischen Rechnungshofs zielte darauf ab, einen EU-weiten, öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zu ermitteln. Der Europäische Rechnungshof stellte fest, dass trotz Erfolgen wie der Förderung eines gemeinsamen EU-Standards für Ladestecker und der Verbesserung des Zugangs zu verschiedenen Ladenetzen weiterhin Hindernisse für das Fahren mit Elektrofahrzeugen innerhalb der EU bestehen. Neben der langsamen Entwicklung für das im Rahmen des „Green Deals“ gesetzten Ziel von einer Million Ladepunkten bis 2025 gibt es keinen Gesamtfahrplan, um der Elektromobilität zum Durchbruch zu verhelfen. Dies geht aus einem am Dienstag der Vorwoche veröffentlichten Bericht des Europäischen Rechnungshofs hervor.

Auf der einen Seite gebe es Erfolge, wie beispielsweise die Förderung eines gemeinsamen EU-Standards für Stecker zum Aufladen von Elektrofahrzeugen und die Verbesserung des Zugangs zu verschiedenen Ladenetzen. Auf der anderen Seite bestünden für das Fahren mit Elektrofahrzeugen innerhalb der EU immer noch Hindernisse. Die Prüfer*innen stellten fest, dass die Verfügbarkeit von öffentlichen Ladestationen von Land zu Land stark variiert. Weiters seien die Zahlungssysteme nicht harmonisiert, und es fehle an Echtzeitinformationen für die Nutzer*innen.

Empfehlungen zum Aufbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur

Mangels einer umfassenden Analyse der Infrastrukturlücke konnte die EU-Kommission nicht sicherstellen, dass EU-Mittel dorthin fließen, wo sie am dringendsten benötigt werden. Der Europäische Rechnungshof unterbreitete in der Folge der Europäischen Kommission eine Reihe von Empfehlungen, welche dazu beitragen sollen, den Aufbau der öffentlich zugänglichen Ladeinfrastruktur in der gesamten EU zu verbessern.

Im europäischen „Green Deal“ von Dezember 2019 hat sich die EU – als Bestandteil umfassenderer Bemühungen für eine klimaneutrale Wirtschaft – das Ziel gesetzt, bis 2050 die verkehrsbedingten Treibhausgasemissionen um 90 % im Vergleich zu 1990 zu reduzieren. Rund ein Viertel aller Treibhausgasemissionen in der EU entfällt auf den Verkehr, dabei insbesondere auf den Straßenverkehr (72 %). Einen wesentlichen Anteil an der Verringerung der Emissionen aus dem Straßenverkehr hat die Umstellung auf alternative, kohlenstoffärmere Kraftstoffe.

Der Sonderbericht Nr. 05/2021 „Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge: mehr Ladestationen, aber deren ungleichmäßige Verteilung macht das Fahren innerhalb der EU schwierig“ ist in 23 EU- Sprachen unter eca.europa.eu abrufbar.

Europäischer Rechnungshof (Artikel)

Europäischer Rechnungshof (Electrical charching infrastructure - pdf)