Europas Gewässer mit giftigen Chemikalien verseucht
Chemie & Nanotechnologie, Wasser, Meere & Fischerei
„Focus.online“-Berichterstattung zeigt, dass jedes Jahr große Mengen an hochgiftigen Chemikalien in europäische Gewässer gelangen.Das Europäische Schadstofffreisetzungs- und verbringungsregister (E-PRTR) dokumentiert die Art und Menge von Schadstoffen, die jedes Jahr von rund 28.000 Industrieanlagen in der EU in die Umwelt gelangen und die Atmosphäre, die Gewässer und die Böden verseuchen.
Die deutsche Zeitschrift „Focus“ hat die Daten über die Freisetzung einiger hochgiftiger Chemikalien für das Jahr 2008 analysiert.
Giftige Chemikalien gelangen während ihres gesamten Produktions- und Verbrauchszyklus in die Umwelt, unter anderem auch in Seen und Flüsse sowie in die Meere. Sie gelangen in das Grundwasser und somit auch in die Nahrungsmittelkette.
Eine der untersuchten Chemikalien ist Quecksilber, das enorme gesundheitliche Schäden anrichten und auch zum Tod führen kann. Die Quecksilber-Emissionen betrugen im Jahr 2008 zumindest 6,6 Tonnen. Die Gesamtmenge sei laut Focus mit Sicherheit sogar höher, da kleinere Anlagen nicht meldepflichtig sind und ihre Emissionen deshalb nicht im E-PRTR Register berücksichtig werden.
Cadmium, das die Nieren und Knochen schädigt und als krebserregend gilt, wurde von 333 Industrieanlagen in die Umwelt ausgestossen. Die Industrieanlagen meldeten, dass insgesamt 21,6 Tonnen Cadmium in europäische Gewässer eingeleitet wurden.
Auch Blei, Weichmacher und Arzneimittel wurden in europäische Gewässer eingeleitet und in dem Artikel beschrieben. All diese Chemikalien können starke Gesundheitsschäden hervorrufen und verseuchen die Umwelt. Insgesamt produziert die EU jährlich laut Focus rund 200 Millionen Tonnen Chemikalien.