FischereiministerInnen ringen sich nicht zu konsequentem Rückwurf-Verbot durch

Wasser, Meere & Fischerei

Grundsätzlich soll das Zurückwerfen von ungewolltem Beifang in der EU ab 2014 schrittweise verboten werden. Bis zu sieben Prozent der zu kleinen Fische sollen FischerInnen aber weiterhin zurückwerfen dürfen. Das hat der EU-Fischereirat in einem Sitzungsmarathon zur Reform der Gemeinsamen Fischereipolitik am 26. und 27. Februar entschieden.

Die MinisterInnen feierten das Ergebnis als großen Durchbruch. Umweltverbände zeigten sich jedoch kritisch. Es sei kein Verbot, wenn weiterhin Tausende Tonnen Fisch weggeworfen würden. Dieser halbherzige Ansatz mache es zudem schwieriger, ein Rückwurfverbot umzusetzen und zu überwachen, sagte Saskia Richartz, Fischereiexpertin bei Greenpeace.

Spanien, Frankreich und Portugal hatten versucht, noch weitere Ausnahmen in die Ratsentscheidung hinein zu verhandeln, darunter vollständige Ausnahmen für bestimmte Fischarten. Sie scheiterten aber am Widerstand der nordwestlichen Mitgliedstaaten.

Die Entscheidung des Fischereirats bildet nun die Basis für Verhandlungen mit dem EU-Parlament. Dessen Fischereiausschuss hatte Anfang Februar für ein sehr viel strengeres Rückwurfverbot gestimmt. [DNR, red.]

DNR: Fischereiminister ringen sich nicht zu konsequentem Rückwurf-Verbot durch
Pressemitteilung des Fischereiministerrats (Englisch)
Greenpeace (Englisch)
WWF (Englisch)
OCEAN2012 (Englisch)