Fünf Staaten für 100 Prozent erneuerbare Energie in der EU bis 2050

8. März 19

Am Montag haben sich erstmals die EnergieministerInnen der EU-28 getroffen, um über die langfristige Klimaschutz-Strategie zu sprechen, welche die EU-Kommission im Herbst vorgelegt hat.  Fünf ambitionierte Mitgliedstaaten sprachen sich dabei dafür aus, dass sich die EU bis 2050 komplett aus erneuerbaren Energien versorgt.

Im vergangenen November hatte die EU-Kommission ein Papier mit  acht Szenarien für langfristigen Klimaschutz in Europa vorgelegt. Claude Turmes, Vertreter von Luxemburg und bis letztes Jahr noch Abgeordneter im Europaparlament, kritisierte die meisten der Vorschläge stark. "Sechs von acht Szenarien können Sie vergessen", sagte er in der Runde der MinisterInnen. Während sechs der EU-Pläne eine Spanne von 80 bis 95 Prozent Emissionsminderung als zulässig vorsehen, setzen nur zwei auf Treibhausgasneutralität. Und auch diese ernteten Kritik von Turmes, da sie unter anderem auf Atomkraft und umstrittene Carbon Capture and Storage-Technologien setzen. Dagegen gebe es bisher keinen, der auf 100 Prozent erneuerbare Energie setze. In diesem Punkt stimmten Turmes als Vertreter von Luxemburg die MinisterInnen aus Österreich, Irland, Litauen und Spanien zu. Wirtschaftsstaatssekretär Bareiß aus Deutschland dagegen gab sich zurückhaltend und sagte: „Manchmal ist es besser, wenn man langsamer und mit Bedacht vorgeht".

Kritik am Fehlen einer EU-Strategie zur vollständigen Dekarbonisierung bis 2050 kam auch von Energieexperten. Er sei "wirklich überrascht, dass die Kommission diese Option überhaupt nicht berücksichtigt hat", sagte Brian Vad Mathiesen, führender Energieforscher aus Dänemark, dem Newsportal Euractiv.

 

Klimareporter: Länder-Quintett für erneuerbare EU im Jahr 2050