G7-Staaten investieren so viel in fossile wie in erneuerbare Energien

Die G7-Staaten fördern einer Analyse von Greenpeace zufolge klimaschädliche Energieträger wie Kohle, Öl und Gas noch immer mit ebenso hohen Beträgen wie den Ausbau der erneuerbaren Energien. Anlässlich des G7-Gipfels im bayerischen Elmau am 27. und 28. Juni hatte Greenpeace diese Analyse veröffentlicht.

Der Studie nach investieren die G7-Staaten für die Energiewende und den klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft weniger als zehn Prozent der Summe, welche für die Erreichung der Pariser Klimaziele nötig wären. Die Investitionen in klimafreundlichen Umbau der Wirtschaft müssten demzufolge zehnmal so hoch liegen.

„Es kann nicht sein, dass reiche Industriestaaten weiterhin enorme Summen in Energien stecken, die unser aller Lebensgrundlagen zerstören”, kritisiert Greenpeace-Energieexperte Jonas Ott. “Die G7 müssen umsetzen, was die Klimawissenschaft seit Jahren sagt: Wenn wir das 1,5 Grad-Ziel noch erreichen wollen, können wir uns weitere Investitionen in Kohle, Öl und Gas nicht leisten. Die Industriestaaten müssen alle Mittel in den Ausbau der Erneuerbaren lenken.”

Deutschland und USA: Hohe Ausgaben für Import fossiler Energieträger

Die Analyse zeigt auch ein Missverhältnis in den deutschen Ausgaben. Während Deutschland zwischen 2015 und 2021 jedes Jahr fossile Energien im Wert von durchschnittlich 88 Milliarden Euro auch aus Russland importierte, flossen zwischen 2015 und 2020 lediglich rund 26 Milliarden Euro jährlich in die Energiewende. Der Analyse zufolge muss Deutschland allerdings jährlich mindestens 119 Milliarden Euro in den klimagerechten Umbau der Wirtschaft investieren, damit die 1,5-Grad-Grenze eingehalten werden kann.

Auch die anderen G7-Staaten investieren zu wenig in die Energiewende, wobei in Italien, den USA, Kanada und Japan die Investitionslücke besonders groß ist. In den USA müssen jährlich rund 1.400 Milliarden US-Dollar in die Energiewende fließen, aktuell sind es jedoch nur etwa 37 Milliarden US-Dollar. Mit 196 Milliarden US-Dollar gaben die Vereinigten Staaten allein mehr als den fünffachen Betrag pro Jahr für den Import fossiler Energieträger aus.

„Die Analyse zeigt ganz klar, dass die größten Industrienationen ihrer Verantwortung für eine klimagerechte Welt nicht nachkommen”, sagt Ott. „Die G7 haben die Aufgabe, ab sofort deutlich mehr in die Erneuerbaren zu investieren und mit ihrem technologischen Know-How die weltweite Energiewende einzuleiten.”
 

Ökonews: Greenpeace-Analyse: G7-Staaten investieren noch immer so viel in Kohle, Öl und Gas wie in erneuerbare Energien

Greenpeace-Analyse: Die Klima-Investitionslücke der G7-Staaten