GLOBAL 2000: 70 Unternehmen fordern starkes EU-Lieferkettengesetz

Gemeinsam mit zahlreichen weiteren Unternehmen setzen sich Ikea Österreich, Vöslauer, Oekostrom AG und VBV-Vorsorgekasse für eine europäische Richtlinie ein, die die menschenrechtlichen und ökologischen Sorgfaltspflichten für Unternehmen und deren Liefer- und Wertschöpfungsketten verbindlich regelt. In einem offenen Brief fordern die Unternehmen auf Initiative der Umweltschutzorganisationen WWF Österreich und GLOBAL 2000, dass sich die Bundesregierung in den laufenden EU-Verhandlungen für ein ambitioniertes Gesetz stark macht. So fordern die Unternehmen zum Beispiel, dass die Klimaschutz-Verpflichtungen in der geplanten Richtlinie verbessert werden müssen und auch der Finanzsektor erfasst werden sollte. Besonders gefordert ist Wirtschaftsminister Martin Kocher, der die Richtlinie im EU-Rat mitverhandelt. Die unterzeichnenden Unternehmen sind überzeugt, dass eine ambitionierte EU-Richtlinie einen bedeutenden Beitrag zur Verbesserung des Klima-, Umwelt- und Menschenrechtsschutzes entlang globaler Wertschöpfungsketten leisten kann. Zugleich unterstütze das Gesetz Unternehmen dabei, resilienter, nachhaltiger und damit attraktiver zu werden. Viele klein- & mittelständische Unternehmen, die dank kurzer und regionaler Wertschöpfungsketten bereits jetzt Umweltstandards und Menschenrechte einhalten, fordern fairen Wettbewerb mit Konzernen, die sich durch Auslagerung nicht an hiesige Gesetze halten müssen.

In diesem Sinne rufen IKEA Österreich, Oekostrom AG, VBV Vorsorgekasse, Vöslauer und viele mehr Wirtschaftsminister Martin Kocher und Justizministerin Alma Zadić auf, in den aktuellen Verhandlungen für ein neues Ratsmandat ambitionierte Kompromisse mit dem EU-Parlament zu unterstützen.

Hintergrundinformationen
Im Februar 2022 hat die EU-Kommission ihren Vorschlag für ein Gesetz über Nachhaltigkeitspflichten von Unternehmen, die Corporate Sustainability Due Diligence Directive (CSDDD), vorgelegt. Im Dezember 2022 einigten sich die EU-Länder auf ein europaweites Lieferkettengesetz. Am 1. Juni 2023 stimmten die Abgeordneten im EU-Parlament mehrheitlich für eine Verschärfung des ursprünglichen Gesetzesvorschlags der EU-Kommission. Das europäische Lieferkettengesetz kann in Kraft treten, sobald sich das Europäische Parlament und der Ministerrat auf eine gemeinsame Position einigen. Das Ziel ist die weltweite Einhaltung von geltenden Menschenrechtsstandards und des Umweltschutzes, um eine fairere und nachhaltigere globale Wirtschaft sowie eine verantwortungsvolle Unternehmensführung zu fördern.


70 Unternehmen fordern starkes EU-Lieferkettengesetz