GLOBAL 2000: Atomkraft und die Eindämmung der Klimakrise

Zu Beginn der COP 28 in Dubai, veröffentlichen GLOBAL 2000 und die deutsche Partnerorganisation BUND Naturschutz ein animiertes Video, das die Faktenlage zu Atomkraft als möglichem Beitrag zum Klimaschutz analysiert. Das Erklärvideo soll insbesondere jüngere Menschen ansprechen, die über YouTube und anderen Social Media Plattformen regelrechten Desinformationskampagnen ausgesetzt sind.

Nach aktuellen Daten der Internationalen Energieagentur mit Sitz in Paris kostet Strom aus Atomkraft mehr als doppelt so viel wie Strom aus modernen Erneuerbaren Energiequellen wie Wind und Solar, selbst wenn man die Kapazitäts- und Flexibilitätskosten der variablen Einspeisung der Erneuerbaren Energien mit einberechnet. Klimaschutz muss weltweit möglichst kosteneffizient CO2-Emissionen reduzieren – schon der hohe Preis pro Kilowattstunde disqualifiziert Atomkraft als Alternative. Weiters zeigen Daten des Weltberichts der Atomindustrie (World Nuclear Industry Status Report), dass der Neubau von Atomkraftwerken so komplex ist, dass neue Projekte in der relevanten Zeit bis 2040 nicht fertiggestellt werden können, wohingegen Solarkraftwerke und Windräder wesentlich schneller ans Netz gehen. Bei den weltweit bestehenden knapp 400 Reaktoren sorgt ihre Alterung für zunehmend mangelhafte Versorgungssicherheit durch viele außerplanmäßige Ausfälle: in Frankreich stand im Jahr 2022 die Hälfte der Reaktorflotte für notwendige Reparaturarbeiten an Notkühl-Einspeisstutzen still. Das stark von Atomkraft abhängige Land musste notgedrungen große Strommengen aus dem Ausland beziehen. Der Ausfall von einzelnen erneuerbaren Anlagen kann hingegen aufgrund der geringeren Größe einfacher durch andere Einheiten oder andere erneuerbare Erzeugungsarten kompensiert werden.

Nuklearmächte planen Atom-Show auf der Klimakonferenz

Im Vorfeld der COP 28 brachten sich bereits mehrere große Nuklearmächte in Stellung für die Bewerbung für Atomkraft auf der Klimakonferenz, darunter die USA und Großbritannien sowie Frankreich, aber auch Länder wie Schweden, die ihre Position zu Atomkraft unter einer neuen rechtspopulistischen Regierung geändert haben.

Atom vs. Klima: Braucht es Atomkraft für die Eindämmung der Klimakrise?