GLOBAL 2000: Heimische Wildbienen und Blütenpflanzen bedroht

Bereits bei der UN-Biodiversitätskonferenz (COP 15) wurde es als “das größte Artensterben seit dem Aussterben der Dinosaurier” bezeichnet. Die Vielfalt der heimischen Wildbienen sowie Farn- und Blütenpflanzen nimmt stetig ab. 1.274 von 3.462 heimischen Arten stehen auf der Roten Liste der Farn- und Blütenpflanzen. Das hat dramatische Folgen für das Leben auf unserem Planeten. Mit dem EU-Naturschutzpaket liegen zwei konkrete Gesetzesvorschläge zur Pestizidreduktion (Sustainable Use Regulation) und Wiederherstellung der Biodiversität (Nature Restoration Law) auf dem Tisch.

Wissenschaftler:innen schätzen, dass es auf der Erde zwischen 10 und 100 Millionen Tier- und Pflanzenarten gibt. Knapp ein Drittel aller weltweit untersuchten Tiere und Pflanzen sind auf der aktuellen Roten Liste der Weltnaturschutzorganisation als gefährdet eingestuft, wobei die tatsächlichen Zahlen wohl weitaus höher liegen.

Österreich ist in Bezug zu seiner Größe ein relativ artenreiches Land. Die hohe Artenzahl resultiert in Österreich aus der landschaftlichen Vielfalt und der Überschneidung zweier Klimagebiete. Doch die Wildbienen sind, aufgrund von Lebensraumveränderungen, massiv bedroht. Während die Neuausbreitung von Arten recht einfach nachvollziehbar ist, lässt sich das Verschwinden kaum nachzeichnen. Populationen werden stetig kleiner und erlöschen dann plötzlich. Während der letzten fünf Jahrzehnte konnten in Österreich mindestens 37 Wildbienenarten nicht mehr nachgewiesen werden. Sie gelten als ausgestorben. Würde man bei dieser Bilanz auch aktuelle Entwicklungen wie die voranschreitende Bodenversiegelungen berücksichtigen, so wäre die Zahl deutlich höher anzusetzen.

Es braucht einen verbindlichen Schutz der Artenvielfalt
Der Europäische Green Deal beinhaltete ein Bündel an Maßnahmen zur Eindämmung des Biodiversitätsverlustes. Derzeit werden die Gesetzesvorschläge zur Reduktion von Pestiziden und die Wiederherstellung der Biodiversität im EU-Parlament und im Rat verhandelt. Die EU-Kommission hat jüngst in der offiziellen Antwort an die Europäische Bürgerinitiative "Bienen und Bauern retten" zu rascher und ambitionierter Umsetzung aufgerufen. Österreich zählt jedoch zu einer Gruppe, die den Gesetzgebungsprozess zu verzögern und zu verwässern versucht.

 

Biodiversitätsforschung warnt: Heimische Wildbienen und Blütenpflanzen bedroht