Glyphosat: Plagiatsvorwurf gegen Bundesinstitut für Risikobewertung

17. Jän 19

Das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) soll in seinem Bericht an die EU zum Unkrautvernichtungsmittel Glyphosat wesentliche Angaben von Herstellern wörtlich übernommen haben. Das haben am Dienstag mehrere Abgeordnete des EU-Parlaments vehement kritisiert.

Die Kritik der EuropaparlamentarierInnen stützte sich dabei auf eine Untersuchung des Wiener Plagiatforschers Stefan Weber und des Wiener Global-2000-Biochemikers Helmut Burtscher-Schaden. Demnach habe das in Berlin ansässige BfR ganze Passagen aus einem Antrag des Herstellers Monsanto (Bayer) für die Neuzulassung von Glyphosat "wortwörtlich abgeschrieben" und als eigene Feststellung ausgegeben, wie Weber am Dienstag vor Journalisten in Straßburg erklärte.

Das BfR wies in einer Stellungnahme "alle Vorwürfe von absichtlicher Täuschung" zurück und verwies darauf, dass es "üblich und anerkannt" sei, dass Behörden "nach kritischer Prüfung" relevante Passagen aus den Dokumenten der AntragstellerInnen in ihre Berichte integrieren, soweit diese fachlich zutreffen.

Im November 2017 war Glyphosat nach langen Diskussionen für weitere fünf Jahre in der EU zugelassen worden.

 

Der Standard: Glyphosat-Gutachten "wortwörtlich von Monsanto abgeschrieben"