Greenpeace: EU-Mercosur-Protest

Greenpeace-Aktivist:innen protestierten vor der Zentrale der österreichischen Industriellenvereinigung in Wien gegen den geplanten Handelspakt EU-Mercosur. Das dort von der Industriellenvereinigung angebrachte Werbeplakat für einen Vertragsabschluss wurde von den Umweltschützer:innen richtiggestellt: Statt einer heilen Welt, wird der Regenwald auf dem Sujet von einem Flammenmeer bedroht. Die neue Botschaft darauf lautet: “EU-Mercosur: Starke Partner für Regenwaldzerstörung”. Die Aktivist:innen entrollten zudem ein Transparent mit der Aufschrift “EU-Mercosur: Brandgefährlich für den Amazonas”. Greenpeace fordert ein endgültiges und vollständiges Aus für den klimaschädlichen EU-Mercosur-Pakt.

Die Industriellenvereinigung macht mit einer Werbekampagne Stimmung für den zerstörerischen EU-Mercosur-Pakt und verspricht unerreichbare Dinge. Während sich die Industriellenvereinigung Profite durch EU-Mercosur erhofft, befeuert der Handelspakt die Klimakrise und treibt die Zerstörung von unersetzbaren Wäldern wie dem Amazonas voran. Obwohl sich Österreich schon längst klar gegen EU-Mercosur geäußert hat, versucht die Industriellenvereinigung seit Monaten Stimmung für den EU-Mercosur-Pakt zu machen. Dabei führt sie immer wieder haltlose Behauptungen an, etwa, dass EU-Mercosur für mehr Umweltschutz sorge. Dabei bleibt ungesagt, dass das Umweltkapitel im Handelspakt von Sanktionsmechanismen dezidiert ausgenommen wird. Das heißt, dass Verstöße gegen Umweltauflagen keinerlei Konsequenzen haben.

Ein weiterer Punkt, den die Industriellenvereinigung immer wieder als Argument für mehr Klimaschutz anführt: Alle Vertragspartner:innen von EU-Mercosur bekennen sich zu den Pariser Klimazielen. Doch auch ohne Vertragsunterzeichnung haben bereits alle Staaten das Klimaabkommen ratifiziert. Ein Mehrwert für das Klima ist somit auch von diesem Punkt her nicht gegeben. Nur allzu gerne lässt die Industriellenvereinigung hingegen unter den Tisch fallen, dass der EU-Mercosur-Pakt vor allem den weltweiten Handel von besonders klima- und umweltschädlichen Produkten wie Fleisch oder Pestiziden forciert. Laut einer Studie im Auftrag der französischen Regierung würden etwa zusätzliche Rindfleisch-Importe im Mercosur-Raum zu einer weiteren Entwaldung von 700.000 Hektar führen. Der zusätzliche Flächenbedarf anderer Agrargüter ist hier noch nicht mit einberechnet.

Wälder wie der Amazonas braucht es für einen erfolgreichen Klimaschutz. Abkommen wie EU-Mercosur befeuern jedoch die Zerstörung dieser. Die Industriellenvereinigung sollte nicht mit Werbekampagnen Stimmung für den zerstörerischen EU-Mercosur-Pakt machen.
 

EU-Mercosur-Protest: Greenpeace-Aktivist:innen stellen Werbeplakat von IV richtig - BILD & VIDEO