Greenpeace: Mikroplastik in sieben Badegewässern in Österreich

Greenpeace hat sieben Badegewässer in Österreich auf Mikroplastik untersucht. Im Labor wurde in allen Wasserproben Mikroplastik gefunden. Die Partikel stammen von 15 unterschiedlichen Plastikarten, die zum Beispiel in Reifen, Kleidung, Verpackungen oder Baumaterial vorkommen.

Untersucht wurden sieben Gewässer in sechs Bundesländern: Die Alte Donau in Wien, der Neusiedler See und Neufelder See im Burgenland, der Lunzer See in Niederösterreich, der Attersee in Oberösterreich, der Wolfgangsee in Salzburg und der Wörthersee in Kärnten. Die größte Belastung mit 4,8 Mikroplastikpartikel pro Liter hat Greenpeace in einer Probe aus der Alten Donau gemessen. Die niedrigsten Konzentrationen gab es in zwei Proben vom Attersee und Lunzer See mit 1,1 Mikroplastikpartikel pro Liter. Für die Untersuchung wurden an jeder Probestelle 2,9 Liter Wasser entnommen. Mit einem 5-Mikrometer Silber-Filter wurden im Labor besonders kleine Partikel gefiltert und die Rückstände mit Mikroskop und Infrarotspektrometer analysiert. Die gesundheitlichen Auswirkungen, insbesondere Langzeitfolgen, von Mikroplastik auf Menschen und Tiere sind noch zu wenig erforscht. Es gibt Hinweise, dass Mikro- oder noch kleinere Nanoplastikpartikel im Magen-Darmtrakt Mechanismen aktivieren könnten, die an lokalen Entzündungs- und Immunreaktionen mitwirken.

Die Regierung muss handeln. Die ÖVP hat sich eigentlich schon vor Jahren dazu bekannt, Plastikverpackungen um 25 Prozent zu reduzieren - doch bis heute verhindert gerade die Volkspartei verbindliche Reduktionsziele und hohe Mehrwegquoten für Verpackungen. Die Plastikmenge, die jährlich produziert wird, nimmt weltweit rasant zu - bis 2040 soll sie sich laut Industrieprognosen sogar noch verdoppeln. Neben nationalen Maßnahmen zur Plastikreduktion in allen Branchen, fordert Greenpeace ein global verbindliches, ambitioniertes UNO-Plastikabkommen, das ein Ende der Produktion von neuem Plastik bis 2040 verankert sowie besonders problematische und unnötige Plastikarten umgehend verbietet.


Greenpeace-Untersuchung: Mikroplastik in sieben beliebten Badegewässern in Österreich nachgewiesen