Greenpeace: Tiroler Gletscher für Ski-Weltcup-Opening teilweise zerstört

Ein anonymer Tipp hat Greenpeace zu Nachforschungen veranlasst: Recherchen der Umweltschutzorganisation belegen, dass Teile vom Tiroler Rettenbachgletscher für das Ski-Weltcup-Opening in Sölden zerstört werden. Seit April wird mit Baggern das Eis abgetragen, um die Abfahrtsstrecke zu optimieren. Auch Sprengungen wurden vermutlich vorgenommen. Mit einer Anfrage an die Gemeinde Sölden sowie an das Land Tirol will Greenpeace Klarheit schaffen. Anstatt zuzulassen, dass Gletscher in Tirol vernichtet werden, fordert Greenpeace ÖVP-Landeshauptmann Mattle auf, den Schutz der letzten Gletscher abzusichern.

Am Rettenbachgletscher werden Skisport und Naturschutz gegeneinander ausgespielt. Anhand einer allgemein zugänglichen Webcam in Sölden kann genau nachverfolgt werden, wie Teile des Gletschers seit April abgetragen werden. Der wahrscheinliche Grund: Der Gletscher, der auch als Piste genutzt wird, ist teilweise geschmolzen. Um die Fahrbahn für den Ski-Weltcup zu begradigen und ihre Breite beizubehalten, wurde offensichtlich entschieden, den betroffenen Gletscherteil komplett zu entfernen und mit Schutt sowie Kunstschnee wieder aufzufüllen. Bereits Ende Oktober findet das Rennen in Sölden statt. Das Großevent ist der Startschuss des Alpinen Ski-Weltcups, der vom internationalen Skiverband FIS ausgetragen wird.

Österreichs Gletscher schmelzen so rasant wie noch nie. Laut einem Gletscherbericht des Alpenvereins könnten die österreichischen Alpen spätestens in 50 Jahren eisfrei sein. ÖVP-Landeshauptmann Mattle muss jetzt einschreiten und die letzten Gletscher vor der Zerstörung bewahren. Außerdem muss die Bundesregierung dringend starke Klimaschutzmaßnahmen ergreifen, um die letzten Gletscher bestmöglich zu schützen.


Greenpeace deckt auf: Tiroler Gletscher für Ski-Weltcup-Opening in Sölden teilweise zerstört