Greenpeace: UNO-Plastikabkommen

Greenpeace Österreich zieht nach dem Ende der zweiten Verhandlungsrunde zum globalen Plastikabkommen Bilanz. Der Fortschritt ist laut der Umweltschutzorganisation enttäuschend. Einige Länder mit großer Ölindustrie haben die Verhandlungen immer wieder blockiert und sich gegen verbindliche globale Maßnahmen ausgesprochen. Länder des globalen Südens und der EU mit hohen Ambitionen haben es am Ende jedoch geschafft, dass ein erster Entwurf für den Plastikvertrag beauftragt wurde. Das Abkommen muss verbindliche globale Reduktionsziele für die Plastikproduktion verankern sowie besonders problematische und unnötige Plastikarten umgehend verbieten.

Die Einhaltung der Pariser Klimaziele und die Reduzierung der toxischen Auswirkungen von Plastik auf Gesundheit und Umwelt braucht das Ende der Plastikflut. In Paris waren unzählige Industrie-Vertreter:innen, die gegen Beschränkungen lobbyiert haben. Die Staaten konnten sich am Ende nur auf einen Minimalkompromiss einigen und haben alle schwierigen inhaltlichen Verhandlungen abermals verschoben. Der beauftragte Vertragstext wird die Ausgangsbasis für die nächste Verhandlungsrunde im November sein.

Greenpeace fordert ein verbindliches Abkommen, das sicherstellt, dass die Plastikindustrie nicht weiter expandiert. Das Ziel muss sein, die Produktion von neuem Plastik bis 2040 zu stoppen. Österreich muss sich mit der EU für einen Umstieg auf Mehrweg und langlebige Produkte statt Wegwerfplastik einsetzen. Zudem müssen die EU und andere Industriestaaten die Länder im Globalen Süden finanziell unterstützen, die Plastikverschmutzung zu beseitigen und sichere Abfallsysteme aufzubauen. Die nächste Verhandlungsrunde findet im November in Kenia statt, bis Ende 2024 will die UNO das Abkommen finalisieren.
 

Greenpeace zum UNO-Plastikabkommen: Viel Verzögerung und wenig Einheit