IEA: Globaler Gasbedarf wächst künftig langsamer

Der diesjährige Bericht befasst sich insbesondere mit Afrika und dem Potenzial von Gas, zu regionalem Wirtschaftswachstum und verbessertem Energiezugang beizutragen. Über den mittelfristigen Ausblick hinaus bietet der Bericht einen gründlichen Überblick über die jüngsten Marktentwicklungen im Vorfeld der Wintersaison 2023-24 in der nördlichen Hemisphäre.

Der globale Gasbedarf wird voraussichtlich zwischen 2022 und 2026 um durchschnittlich 1,6 Prozent pro Jahr wachsen gegenüber jährlich 2,5 Prozent im Zeitraum von 2017 bis 2021. Die IEA merkt an, dass die globale Energiekrise von 2022, ausgelöst durch Russlands Invasion in der Ukraine, eine neue Ära für die globalen Gasmärkte eingeläutet habe. Dies folgt auf ein Jahrzehnt starker Expansion, in dem Gas rund 40 Prozent zum Wachstum der weltweiten Primärenergieversorgung beitrug.

In Asien-Pazifik, Europa und Nordamerika erreichte die Gesamtnachfrage nach Gas 2021 ihren Höhepunkt und wird voraussichtlich bis 2026 jährlich um ein Prozent sinken. Die beschleunigte Einführung erneuerbarer Energien und verbesserte Energieeffizienz sind nach Ansicht der IEA Hauptgründe für diesen rückläufigen Trend. In Europa führte der Verlust von Erdgas aus Russland zu Alternativlösungen zur Aufrechterhaltung der Energieversorgung. Während die Nachfrage auf den reifen Märkten weltweit sinkt, wird das Wachstum vor allem auf den schnell wachsenden asiatischen Märkten und einigen gasreichen Volkswirtschaften des Nahen Ostens und Afrikas erwartet. China allein dürfte fast die Hälfte des gesamten Wachstums der globalen Gasnachfrage zwischen 2022 und 2026 ausmachen.

Während die Spannungen auf dem Markt in den ersten drei Quartalen des Jahres 2023 nachließen, bleibt das Gasangebot relativ knapp und die Preise sind weiterhin starken Schwankungen ausgesetzt, was ein fragiles Gleichgewicht auf den globalen Gasmärkten widerspiegelt. Die hohen Speicherbestände in der Europäischen Union geben Anlass zu vorsichtigem Optimismus im Hinblick auf die Heizperiode 2023-24. Eine Reihe von Risikofaktoren könnte jedoch leicht zu neuen Marktspannungen führen. Nordwesteuropa wird in diesem Winter keinen Zugang zu zwei Quellen haben, die früher das Rückgrat seiner Gasversorgung bildeten: Russisches Pipelinegas und das Groningen-Feld in den Niederlanden.

IEA: Globaler Gasbedarf wächst künftig langsamer

Medium-Term Gas Report 2023