In alter Frische: 25 Jahre LIFE-Programm

6. April 18

Das 1992 ins Leben gerufene LIFE-Programm ist bis heute der einzige EU-Fonds, der ausschließlich dem Naturschutz sowie Umwelt- und Klimaschutzmaßnahmen gewidmet ist. Innerhalb dieser Zeit entwickelte sich der Fonds von einem kleinen, pionierhaften Maßnahme zu einem wichtigen EU-Finanzierungsinstrument, mit dem aktuell einige der dringlichsten Umweltprobleme Europas angegangen werden. Seit dem Start im  Jahr 1992 hat das LIFE-Programm mit etwa zwei Milliarden Euro über 1.600 Natur- und Biodiversitätsprojekte mitfinanziert. Obwohl der Fonds weniger als 1 % des gesamten EU-Budgets ausmacht, profitierten bereits über 5000 Natura-2000-Gebiete (europäische Schutzgebietsnetz) und 500 Arten, die in den Anhängen der FFH- und der Vogelschutzrichtlinie aufgeführt sind, von dieser EU-Finanzierung. Kernziel der Unterstützung ist es, die Umsetzung der EU-Gesetzgebung vor Ort voranzutreiben.

Das breite Spektrum an Projektträgern zeigt, dass das aktuelle Programm weiterhin eine Vielzahl von Bedürfnissen abdeckt und verschiedenste AkteurInnen aus allen Handlungsbereichen anzieht, egal ob kleine, mittlere oder große Organisationen oder auch öffentliche und private Institutionen oder NRO. Auch der österreichische Umweltdachverband konnte beispielsweise mit dem Projekt „Wirtschaft & Natur Niederösterreich“ gemeinsam mit der Energie- und Umweltagentur Niederösterreich (eNu), dem Biosphärenpark Wienerwald und der Wirtschaftskammer Niederösterreich unter einer LIFE-Finanzierung Unternehmen für Biodiversität sensibilisieren.

Ein Fitness-Check der EU-Naturschutzrichtlinien hat jedoch ergeben, dass die begrenzte Verfügbarkeit von Geldern einen stark negativen Einfluss auf die Umsetzung der Richtlinien hat. Das Management von Natura 2000-Gebieten und -Arten braucht nicht nur Zeit, sondern auch ein angemessenes Finanzierungsniveau, um Früchte zu tragen. Darum

fordert der Aktionsplan für Mensch, Natur und Wirtschaft einen zehnprozentigen Anstieg der Finanzressourcen für die Unterstützung des Schutzes von Natur und Biodiversität im laufenden LIFE-Programm.

Derzeit wird der EU-Finanzrahmen ab 2020 abgesteckt. Eine stärkere Berücksichtigung der Aufgaben zur Umsetzung der EU-Umweltgesetzgebung im EU-Budget ab 2020 ist eindeutig erforderlich.


„In alter Frische: 25 Jahre LIFE“ in „Natura 2000 – Newsletter Natur und Biodiversität Februar 2018“

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