Internationale Klimagespräche

Im Zentrum der halbjährlichen Verhandlungen stehen die beiden UNFCCC-Nebenorgane: das Wissenschaftlich-Technologische Beratungsgremium (SBSTA) und das Umsetzungsorgan (SBI). Sie beraten über zentrale Themen wie Anpassung an den Klimawandel, Emissionsminderung, Klimafinanzierung und Transparenz. Die Gespräche in Bonn knüpfen an die Ergebnisse der Weltklimakonferenz COP29 in Baku an und sollen den Weg für wegweisende Entscheidungen bei der kommenden COP30 im November im brasilianischen Belém ebnen. Im Fokus stehen unter anderem die weitere Ausarbeitung von Indikatoren für das globale Anpassungsziel, Strategien für einen gerechten Übergang zu klimafreundlicher Wirtschaft, der Finanzierungsfahrplan von Baku nach Belém mit dem Ziel, 1,3 Billionen US-Dollar zu mobilisieren, sowie die Fortführung globaler Anstrengungen zur Eindämmung des Klimawandels.

Position der Umweltschutzorganisation WWF

Die UN-Klimaverhandlungen in Bonn enden ohne nennenswerte Fortschritte. Weder beim Thema Emissionsreduktion noch beim Thema Finanzierung haben die Verhandler:innen wirksame Schritte in Richtung Umsetzung gemacht. Damit lastet noch mehr Druck auf der großen Klimakonferenz COP30 Ende des Jahres im brasilianischen Belém, damit sich Vereinbartes endlich in messbaren Maßnahmen niederschlägt. Der WWF fordert die brasilianische Präsidentschaft auf, den Diskussionen zur Umsetzung der ersten globalen Bestandsaufnahme und des neuen gemeinsamen Finanzierungsziels vor und in Belém den nötigen Raum zu geben. Um die Emissionen zu senken, muss die Weltgemeinschaft die Abkehr von Kohle, Öl und Gas beschleunigen und erneuerbare Energien ausbauen.  Das Ziel von 1,3 Billionen US-Dollar jährlich an Klimafinanzierung bis 2035 ist keine Worthülse. Es ist eine der wichtigsten Grundlagen für eine lebenswerte Zukunft für die Menschen überall auf der Welt, auch in Deutschland. Dafür braucht es einen klaren Plan für die Operationalisierung. Der WWF fordert auch die EU auf, Verantwortung zu zeigen und bis spätestens September einen ambitionierten Klimabeitrag (NDC) einzureichen. „Europa muss seiner historischen Verantwortung gerecht werden. Hier liegt die Wiege der industriellen Revolution – und der Klimakrise. Wir brauchen ein EU-Klimaziel von mindestens 90 Prozent Treibhausgasreduktion bis 2040 – ohne Outsourcing der Verantwortung über fragwürde Zertifikate – und davon abgeleitet ein starkes NDC für 2035“, sagt Viviane Raddatz, Klimachefin beim WWF Deutschland.

Vorsichtige Fortschritte gab es in Bonn beim Meeresschutz. So wurden innerhalb des Meere-Klima-Dialogs konkrete Vorschläge gemacht, wie Meeresbelange im globalen Anpassungsziel verankert werden und wie Maßnahmen für gesunde Meere sich in den NDCs niederschlagen können. Erstmals wurden außerdem eine langfristigere Planung und Zielsetzung für den Dialog diskutiert - eine der Kernforderungen des WWF.

Internationale Klimaverhandlungen SB62 in Bonn gestartet

WWF Deutschland Pressemitteilung, 25.6.2025