Island will Walfang überdenken
20. Juli 18
Die deutsche NGO Hard to Port hatte vergangene Woche gemeldet, dass die isländische Walfanggesellschaft Hvalur in der Nacht zum 7. Juli einen jungen Blauwal mit einer Harpune beschossen und getötet habe. Darauf hat nur die isländische Premierministerin Katrín Jakobsdóttir reagiert – und will eine Untersuchung der umstrittenen Walfangindustrie ihres Landes einleiten.
Hvalur-Inhaber Kristjan Loftsson bestand darauf, dass das getötete Tier kein Blauwal, sondern ein Finnwal oder eine Kreuzung der beiden Arten gewesen sei. Die Jagd auf Finnwale ist in Island im Gegensatz zu jener auf Blauwale erlaubt. ExperInnen gehen aufgrund von Bildmaterial des getöteten Tieres jedoch davon aus, dass es sich um einen Blauwal handelt. Es wäre das erste mit einer Harpune getötete Exemplar der streng geschützten Art seit einem halben Jahrhundert.
ExpertInnen hatten von Island gefordert, den Walfang einzustellen bis die Unklarheiten in diesem Fall geklärt sind. Premierministerin Jakobsdóttir kündigte auf dem NATO-Gipfel vergangene Woche an, ihre Regierung werde diesen Herbst eine umfassende Überprüfung der heimischen Walfangindustrie vornehmen.