Jährlich 400.000 Todesfälle in EU durch Luftverschmutzung

10. Dez 20

Zwar hat sich die Zahl vorzeitiger Todesfälle in Europa in den vergangenen zehn Jahren deutlich verringert. Im Vergleich zu 2009 starben 2018 rund 60.000 Menschen weniger eines vorzeitigen Todes durch Feinstaubbelastung. Dies ist laut dem Umweltbundesamt auf eine „bessere Luftqualität“ zurückzuführen. Die aktuellen offiziellen Daten der Europäischen Umweltagentur von 2018 belegen allerdings, dass die meisten Europäer*innen noch immer unter Luftverschmutzung leiden, was immer noch zu jährlich rund 400.000 vorzeitigen Todesfällen auf dem gesamten Kontinent führt; der Großteil davon ist auf die Feinstaubbelastung zurückzuführen.

Wie aus dem aktuellen Bericht der Europäischen Umweltagentur hervorgeht, haben politische Maßnahmen und Emissionssenkungen in Schlüsselbereichen auf EU-, nationaler und lokaler Ebene die Luftqualität in ganz Europa verbessert. Seit 2000 sind die Emissionen der durch den Verkehr verursachten wichtigsten Luftschadstoffe, einschließlich Stickoxiden (NOx), trotz des wachsenden Mobilitätsbedarfs und des damit verbundenen Anstiegs der Treibhausgasemissionen in diesem Sektor erheblich zurückgegangen.

Auch bei den Schadstoffemissionen aus der Energieversorgung wurde ein deutlicher Rückgang verzeichnet, wohingegen bei der Verringerung der durch Gebäude und die Landwirtschaft verursachten Emissionen nur langsam Fortschritte erzielt wurden. Bei Stickstoffdioxid fällt die Abnahme prozentuell noch stärker aus. Die fortlaufende Umsetzung der Umwelt- und Klimapolitik in Europa gilt nach Einschätzung des Umweltbundesamtes als ein entscheidender Faktor für diese Verbesserungen.

 

Jahresbericht Luftgütemessungen in Österreich 2019

Österreich verzeichnet langfristig ebenso einen positiven Trend in der Luftqualität. Im Jahr 2019 wurde die bislang niedrigste Feinstaub-Belastung in Österreich seit Beginn der Messungen im Jahr 2000 dokumentiert. Erstmals wurden 2019 in ganz Österreich sowohl die Grenzwerte der Luftqualitäts-Richtlinie und des Immisionsschutzgesetz-Luft (IG-L) eingehalten. Auch bei Stickoxiden (NOx) und Stickstoffdioxid (NO2) wies das Jahr 2019 die bislang niedrigste Belastung aus. Überschreitungen des Grenzwerts für den Jahresmittelwert von NO2 gemäß IG-L waren an verkehrsbelasteten Standorten in sieben Bundesländern zu verzeichnen.

Im Jahresbericht Luftgütemessungen in Österreich ist ein Überblick über alle Luftschadstoffe, Grenzwerte und Messergebnisse aus dem Jahr 2019 zusammengestellt.

 

EEA: Marked improvement in Europe's air quality over past decade, fewer deaths linked to pollution

Umweltbundesamt: „Luftqualität in Europa“

Umweltbundesamt (täglicher Luftgütebericht)

Umweltbundesamt Jahresbericht: Luftgütemessungen in Österreich 2019

ORF - „Hunderttausende Todesfälle in EU durch Luftverschmutzung“